Wenn es um die Wiederentdeckung der Musik von Jan Dismas Zelenka geht, hat das tschechische Ensemble ‘Inégal’ ein gewichtiges Wort mitzureden. Die vorliegende Produktion ist mittlerweile die 6. CD, die das Ensemble seinem Landsmann widmet. Dabei wird es seinem Namen eigentlich nicht gerecht. Was hier geboten wird, ist beileibe nicht ‘inégal’, uneben, sondern bestechend kohärent. Read More →
Die Sopranistin Céline Scheen lädt mit dem reizvollen Programm ‘Aura Soave’ (Luzzaschi – Caccini – Kapsberger – Landi) zu einer Reise in die Zeit des Frühbarock ein. Die Stimme ist schön geführt und wirkt doch am Ende etwas monoton, denn die Sängerin geht, in permanenter Entzückung zwar, mit recht wenig Gestaltungsphantasie an das Programm heran. Giovanna Pessi, Arpa doppia, Philippe Pierlot, Kaori Uemura, Rainer Zipperling und Romina Lischka begleiten mit reichen Verzierungen. Read More →
Diese CD ist etwas ganz Besonderes: Menahem Pressler spielt Beethoven, Schubert und Chopin mit der Summe jener Erfahrungen, die er sein ganzes Leben lang gemacht hat. Die Werke haben für ihn ihr letztes Geheimnis verloren, er hat zu ihnen ein derart intimes Verhältnis, dass er in absoluter Souveränität eins wird mit der Musik. Gleich im einleitenden Moderato cantabile molto espressivo aus Beethovens Sonate Nr. 31 erreicht er einen Grad an natürlicher Kantabilität, der absolut magisch ist. Read More →
Während sich 1789 in Frankreich Revolutionäre und Monarchisten die Köpfe einschlugen, wurde in Wien, unter anderem, versteht sich, Musik gemacht. Drei Stücke von 1789 bilden das Programm dieser CD. Read More →
Wenn diese CD Interesse verdient, dann nur wegen Nézet-Séguin und der detailreichen Transparenz des Orchesterklangs, die er erreicht. Dieser ist so klar und so raffiniert ausbalanciert, dass man ständig versucht ist, hinter die sehr nach vorne gezogenen Stimmen zu hören, um auch nichts von der Juwelierarbeit zu verpassen, die der kanadische Dirigent verrichtet. Leichte und delikate Streicher, wundervoll agile Holzbläser, prächtiges Blech: die ganze Klangstruktur ist in optimaler Weise durchleuchtet. Read More →
Der polnische Bariton Andrzej Dobber sang zuerst Basspartien, später das dramatische Baritonfach. 1990 wurde er ins Ensemble des Frankfurter Opernhauses berufen, 1994 wechselte er ins Ensemble der Komischen Oper Berlin. Heute ist Andrzej Dobber einer der führenden Verdi-Interpreten in seinem Fach und auf den großen Bühnen der Welt zu Gast, an der ‘Metropolitan Opera’, dem ‘Teatro alla Scala’, der ‘Opéra Bastille’, der ‘Staatsoper Berlin’… Read More →
Joseph Haydn machte sich mit seiner ‘Schöpfungsmesse’ nicht beliebt bei Kaiserin Maria Theresia. Ihr missfielen weniger die Zitate aus dem Oratorium ‘Die Schöpfung’, die der Messe letztlich den Namen gaben, sondern sie war eher über die ungemäße Vertonung mancher Textstellen verstimmt, was Haydn jedoch unberührt ließ. Read More →
Im Interview sagt William Youn, er habe die Sonate KV 282 an den Beginn seiner Mozart-Einspielungen gesetzt, weil sie in München komponiert wurde, der Stadt, die zur Wahlheimat des Koreaners geworden ist. Ich bin überzeugt, dass er sie auch deswegen an den Beginn gesetzt hat, weil sie mit einem Adagio beginnt. Dieses Adagio ist nämlich in gewisser Weise ein Portrait Youns, das Porträt eines ruhigen, sensiblen und romantischen Menschen, als den ihn auch sein feiner und singender Anschlag, das wohl beste Mittel, seine Persönlichkeit musikalisch zu beschreiben, deutlich ausweist. Read More →
Der Titel dieser neuen Produktion macht eigentlich nur Sinn, wenn man das dänisch-lettische Bläserquintett auch in Aktion sieht. Es lohnt also ein Konzertbesuch oder ein Mausklick zu einem Internetvideo. Das Ensemble ‘Carion’ bietet keinen klassischen Konzertauftritt – fünf Musiker im Halbkreis, die ihr Programm spielen. ‘Carion’ ist immer in Bewegung, spielt Musik und spielt mit der Musik – eben ein Spiel zum Anschauen. Nichtsdestotrotz macht auch die rein akustische Fassung, das Klang-Schauspiel pure Freude, dank eines Quintetts, das gleichermaßen kommunikativ und virtuos musiziert. Read More →
Wenig aufregend ist diese CD des Brass Ensembles der Luzerner Festspiele. Die alljährlichen Konzerte dieser Truppe haben beim Festival mittlerweile Kultstatus erlangt, und wer einmal ein Konzert dieses außergewöhnlichen Ensembles gehört hat, der weiß auch um sein Niveau. Doch was im Konzertsaal gelingt, muss nicht unbedingt auf CD funktionieren. Die Dynamik, des Konzertsaals ließ sich in diesem Fall jedenfalls nicht auf den Tonträger übertragen. Die Aufnahme stammt ja auch nicht aus Luzern, sondern sie wurde in der Festhalle Herxheim gemacht. Read More →