Nicola Porpora: Airs pour Farinelli, extraits de Arianna e Teseo, Semiramide riconosciuta, Polifemo, Mitridate, Ifigenia in Aulide, Orfeo; Philippe Jaroussky, Cecilia Bartoli, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon; 1 CD Erato 5099993413022; 2012 (70'11) – Critique de Rémy Franck

Philippe Jaroussky démarre son programme d’airs écrits par Nicola Porpora avec une virtuosité stupéfiante et des coloratures fabuleuses, mais ce que Porpora écrivit pour ‘son’ Farinelli ne se résume point à l’acrobatie vocale, c’était surtout l’expression que le compositeur recherchait et que cette voix en or de Farinelli lui offrait avec une gestion respiratoire phénoménale. Jaroussky ne manque point de répondre à ces exigences extrêmes tout en veillant à présenter ces airs dans un esprit 21e siècle, comme il l’explique dans notre interview. Read More →

Violin Lullabies (Brahms, Ysaÿe, Rebikov, Beach, Falla, Schubert, Fauré….); Rachel Barton Pine, Violine, Matthew Hagle, Klavier; 1 CD Cedille Records CDR90000 139; 10/12 (79'15) – Rezension von Remy Franck

Wer sich, durch den Titel dazu gebracht, eine leichte und unterhaltsame CD erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein, oder aber, wie ich, begeistert. Denn das, was die amerikanische Geigerin Rachel Barton Pine in diesen 25 Tracks bietet, ist große Kunst, tief empfundene und ehrlich ausgesprochene Musik. Read More →

F. Schubert: Licht und Liebe: Lieder und Vokalquartette von Franz Schubert; Marlis Petersen, Sopran; Anke Vondung, Mezzosopran; Werner Güra, Tenor; Konrad Jarnot, Bariton; Christoph Berner, Hammerflügel; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902130; 2013 (65'21) – Rezension von Guy Wagner

Das nenn’ ich ein prächtiges Album! Und genau so kann ich mir eine der ‘Schubertiaden’ um 1820 vorstellen: Als gemeinsame Verbundenheit von Sängern und Hörern mit der Musik des genialen Franz Schubert, so wie das auch das Titelbild der CD ausweist. Vor allem also geht es um gemeinsames Singen, aber manchmal gilt auch der Einstieg eines Einzelnen, eines Duos, sogar eines Trios. Read More →

B. Britten: The Rape of Lucretia, op. 37; Angelika Kirchschlager (Lucretia), Peter Coleman-Wright (Tarquinius), Ian Bostridge (Male Chorus), Susan Gritton (Female Chorus), Christopher Purves (Collatinus), Benjamin Russell (Junius), Claire Booth (Lucia), Hilary Summers (Bianca), Aldeburgh Festival Ensemble, Oliver Knussen; 2 CDs Virgin Classics 50999 60267221; 2013 (105'33) - Rezension von Guy Wagner

Für diese Kammeroper, die psychologisch wohl tiefschürfendste, die Benjamin Britten komponiert hat, gab es seit der Uraufführung in Glyndebourne 1946 eine Referenzeinspielung, nämlich die mit dem Komponisten am Pult, mit der einzigartigen Janet Baker, mit Peter Pears, Heather Harper u. a. m. Die neue Einspielung, die im Rahmen des von Britten gegründeten Aldeburgh Festivals 2011 unter dem Dirigat von Oliver Knussen live aufgenommen wurde, steht der legendären von 1946 in nichts nach und hat zudem noch den Vorteil, dass sie auch zeigt, wie sich die Aufnahmetechnik in fast 70 Jahren perfektioniert hat. Read More →

Rêveries. Romantische Musik für Horn und Klavier (Rheinberger, Glière, Glazunow, Strauss, Schumann, Saint-Saëns; Felix Klieser, Horn, Christof Keymer, Klavier; 1 CD Berlin Classics 0300530; 12/12 (61'08) - Rezension von Remy Franck

Der junge Hornist Felix Klieser ist  22 Jahre alt und zählt bereits zu den besten Hornisten der Welt Auf seinem Album ‘Rêveries’ spielt er ein romantisches Programm, das ihm zweifelsfrei sehr liegt. Ob in Schumanns ‘Adagio und Allegro’, den Romanzen von Saint-Saëns, dem ‘Andante’ von Richard Strauss, Reinhold Glières ‘Vier Stücken’, der Rheinberger-Sonate oder dem Stück ‘Rêverie’ von Alexander Glazunow, das der CD ihren Titel gab, Klieser entwirft überall wunderbare Stimmungsbilder und beeindruckt mit einer perfekten Atemführung, einer großer Differenzierungskunst und viel lyrischer Wärme, die zwischen romantischer Emphase und hintergründiger Melancholie oszilliert. Read More →

Alban Berg: Streichquartett op. 3, Bela Bartok: Streichquartett Nr. 3, Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3; Signum Quartett; 1 CD Capriccio C5163; 12/12 (51’06) – Rezension von Alain Steffen

Dies ist eine CD, die pure Begeisterung hervorruft. Nur schade, dass nach 51 Minuten schon Schluss ist. Das Signum Quartett spielt die drei Werke des 20. Jahrhunderts mit einer derartigen Überzeugungskraft, dass man nur staunen kann. Wann hat man das Bergsche Quartett so analytisch und auch so musikantisch gehört? Wann lässt uns ein Klangbild das Musizieren so hautnah miterleben? Read More →

Orchestral Music of the Schuncke Family; Philharmonie Baden-Baden, Pavel Baloff; 1 CD Genuin 13780; 6/12 (62’34) – Rezension von Guy Engels

Die Schuncke-Familie aus dem Badischen dürfte nur eingefleischten Kennern ein Begriff sein. Ein Blick in ihre Geschichte lohnt sich allemal, zeigt sie doch, wie abseits der großen Strömungen, interessante musikalische Nebenflüsse entstanden sind. Read More →

F. Schubert: Oktett F-Dur D 803; Markus Krusche, Klarinette, Daniel Mohrmann, Fagott, Christoph Eß, Horn, Alexandra Hengstebeck, Kontrabass, Amaryllis Quartett; 1 CD Genuin GEN 13269; 2013 (62'04) – Rezension von Guy Wagner

Das sechssätzige Oktett für Klarinette, Horn, Fagott, Streichquartett und Kontrabass von Februar-März 1824 (Öffentliche Erstaufführung: April 1827) muss als eine der schönsten Kompositionen des an schönen Werken nicht gerade armen Schubert angesehen werden. Es hat denn auch eine erstaunliche Beliebtheit gewonnen, selbst wenn die Anzahl der Darbietungen sich schon wegen der komplexen Besetzung in Grenzen hält: Ein Streichquartett, hier das ganz vorzügliche Amaryllis Quartett, das sozusagen die Grundlage für die drei Blasinstrumente: Klarinette, Fagott, Horn und den Kontrabass bietet! Read More →

Krzysztof Penderecki: Klavierkonzert 'Resurrection', Flötenkonzert; Barry Douglas, Klavier Lukasz Dlugosz, Flöte, Warsaw Philharmonic Orchestra, Antoni Wit; 1 CD Naxos 8.572696; 2010 (60'23) - Rezension von Remy Franck

An Krzysztof Pendereckis Klavierkonzert ‘Auferstehung’ fasziniert mich vor allem der Orchesterpart. Was in diesem Werk alles im Orchester passiert, ist grandios und zeugt von der schier unerschöpflichen Fantasie des Komponisten. Und doch spielt das Klavier gewiss keine unwichtige Rolle, ist es doch in ständigem Dialog, um nicht zu sagen Kampfdialog, im Streitgespräch mit dem Orchester. Das einsätzige, aber 10-teilige und durchwegs (in der Nachfolge von Bartok und Prokofiev) sehr rhythmische Konzert ist mit seinen 37 Minuten eines der längsten Konzerte Pendereckis. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 4, Capriccio Italien; Gürzenich Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko; 1 SACD Oehms Classics OC 671; 2010/11 /62'12) - Rezension von Remy Franck

Was Tchaikovsky im Jahre 1877 durchmachte, lässt sich nur annähernd erfassen. Es war nicht nur der Umstand, dass seine Ehe mit Antonina Miljukowa nur wenige Wochen dauerte und den Komponisten in Depressionen stürzte, sondern der Fakt, dass er überhaupt – um seine persönliche Sexualität zu übertünchen – diese Ehe einging, die gesellschaftlich wohl ‘richtig’, für ihn, den Menschen Tchaikovsky aber falsch sein musste. Das ließ seine Psyche in ein Gefühlschaos ohnegleichen stürzen. Zumindest einen Teil seiner inneren Aufruhr teilt er uns im ersten Satz der Vierten Symphonie mit. Read More →

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