Das ist eine der seltsamsten Aufnahmen, die ich je gehört habe. Man glaubt, sie sei von mehreren Dirigenten dirigiert und von verschiedenen Tonmeistern in verschiedenen Sälen aufgenommen worden. Mal sind einzelne Instrumentgruppen ganz vorn, mal wieder hinten, mal sehr präsent, mal wie hinter einem Vorhang, mal ist das Klangbild eng und eindimensional und dann wird es wie von magischer Hand wieder ausgeweitet. Einen natürlichen Höreindruck habe ich während der 75 Minuten, die das Produkt dauert, nicht erhalten. Read More →
Wer der Auffassung ist, Musik sollte schön sein, ist gut beraten, die Ohren von dieser CD zu lassen. Gleich in Bela Bartoks Viertem Streichquartett fliegen uns die Töne mit einer Gewalt um die Ohren, wie ich sie in dieser Komposition noch nicht vernommen habe. Das Armida Quartett (Martin Funda & Johanna Stemmler, Violine, Teresa Schwamm, Viola, Peter-Philipp Staemmler, Cello) reizt Bartoks Klangmittel in diesem Opus schonungslos aus, um aufzuzeigen, wie radikal der Ungare damals komponierte, um sich von der Vorzeit abzugrenzen. Die Aufnahme der Armidas ist von elementarer Wirkung. Read More →
Der französische Opernkomponist Pierre-Alexandre Monsigny (1729-1817) kam als junger Landadeliger nach Paris, wo er Haushofmeister beim Herzog von Orléans wurde. Er studierte Komposition und schrieb dann – freilich nur bis 1777 – eine Reihe komischer Opern. Die Französische Revolution brachte ihn um Amt und Vermögen. Er lebte später von einer Pension der ‘Opéra-Comique’ und wurde 1815 Mitglied der ‘Académie des Beaux-Arts’. Read More →
Dass ist vielleicht eine Überraschung! Nicht die höchste Leidenschaftlichkeit oder expansive Dynamik sind es, die die Interpretationen von Christian Tetzlaff und Lars Vogt charakterisieren, sondern eine wirklich erstaunliche Sensibilität der klanglichen Nuancierung und der interpretativen Beherrschung. Die Musik, wie sie hier in den drei Violinsonaten erklingt, ist die eines Träumers, eines Schwärmers und Poeten. Gewiss, es gibt schon auch explosivere Ausbrüche, aber vieles, was sonst schärfer, dramatischer und lauter formuliert wird, bekommt bei diesen Musikern einen Dämpfer, und die drei Sonaten gehen daraus wie verwandelt hervor. Read More →
Schöner geht’s wirklich nicht! Antonio Meneses und Maria Joao Pires musizieren in vollkommener Harmonie und lassen sich auf den Wogen der Musik treiben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie beide die Musik zum Singen bringen, sei es nun Schuberts Arpeggione-Sonate oder Johannes Brahms’ 1. Cellosonate. Auch die 3 Intermezzi für Klavier von Brahms überzeugen durch ihre schlichte und ehrliche Schönheit. Und gerade diese omnipräsente Schönheit kostet diese CD die Supersonic-Auszeichnung, denn bei 76 Minuten Musik hätte man sich doch etwas Innenspannung und manchmal etwas markantere Töne erwarten können. Read More →
Nach dem Belcea-Quartett Britten-Quartette aufzunehmen, ist gewagt. Nun ist diese Produktion bereits 2005 entstanden, also in dem Jahr, als die Belceas die Kritiker weltweit begeisterten. BIS hat 2010 das erste Volume veröffentlicht, als die Begeisterung für Belcea abgeflaut war, und kommt nun, zu Brittens 100. Geburtstag, mit der zweiten CD. Read More →
Der Finne Jaakko Kuusisto (* 1974) ist ein Multitalent: Geiger, Dirigent und Komponist. Komponieren tut er seit dem 13. Lebensjahr. Seine Komposition ‘Leika’ hat einen isländischen Titel, der soviel bedeutet wie Kinderspiel. Die Musik ist farbig, rhythmisch und verspielt. Doch sie auch mehr. Sie ist eine Welt. Eine Klangwelt und eine Welt, die sich auftut. Die Welt, die entdeckt wird durch das Spiel. Read More →
Maurice Ravels Klaviermusik wird vor allem von französischen Pianisten eingespielt. Und so viele Gesamteinspielungen des Ravelschen Kavierwerks gibt es auch nicht. Von den rezenteren war die von Jean-Efflam Bavouzet für mich die überzeugendste. Mit François Dumont aber kommt nun ein Pianist, der alle mir bekannten Interpretationen übertrifft. Read More →
Wir verfolgen die Karriere des jungen Cellisten Nicolas Altstaedt nun schon seit Jahren und dürfen zufrieden feststellen: Dieser Musiker wird immer besser! Bewunderten wir am Anfang seiner Karriere die Fingerfertigkeit und die musikalische Integrität bei Haydns Cellokonzerten, seinen Mut und seinen Willen, der Musik Killmayers und Schumanns auf den Grund zu gehen, so kommen nun noch interpretatives Können und phantasievolles Gestalten hinzu. Read More →
Das Spohr-Projekt von cpo hat dem Musikfreund schon so manche gelungene Aufnahe präsentiert, und diese Surround-Produktion ist ebenfalls sehr gut gelungen. Sie wartet mit drei prächtig gespielten Werken auf. Die Vierte Symphonie ist Spohr erste Programmsymphonie und bezieht sich auf ein Gedicht seines Freundes Karl Pfeiffer, ein Text zum Lobe der Musik. Die Symphonie erhielt daher den Untertitel ‘Die Weihe der Töne’. Read More →