Piotr I. Tchaikovsky: Symphonie Nr. 3, Dornröschen-Suite op. 66a; Gürzenich-Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko; 1 SACD Oehms Classics OC 670; 2010/11 (68'19) – Rezension von Remy Franck
Wenn Sie sich diese Aufnahme anhören, drücken Sie davor am besten den Reset-Knopf ihres musikalischen Gehirns, damit Sie frei von Gehörtem die Dritte Symphonie neu erleben können.
Tchaikovsky sei für den Schmerz prädestiniert, er komme aus einer Sphäre des Leidens, schrieb der französische Musikwissenschaftler Michel Hoffman, und alles Glück sei bei ihm nur ein Trugbild, eine Illusion. Diese Beschreibung passt sehr gut zur Dritten Symphonie und sie passt sehr gut zu Kitajenkos Interpretation. Read More →
Albert Lortzing: Regina; Johanna Stojkovic, Theresa Holzhausen, Jean Broekhuizen, Ralf Simon, Peter Schöne, Prager Philharmonischer Chor, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer; 2 CDs cpo 777710-2; Live 1/11 (136'39) – Rezension von Remy Franck
Lortzing komponierte seine vorletzte Oper im Revolutionsjahr 1848, das er unmittelbar in dem von ihm selber verfassten Libretto thematisiert. Industrielle Revolution und Freiheitsideale finden hier ihren Niederschlag. Es ist also eine « ernste Oper », die Lortzing schrieb, in der zwei junge Männer, der Prokurist Richard und der Vorarbeiter Stefan, die Tochter des Fabrikbesitzers Simon lieben. Richard hat die Nase vorn und bekommt seine Regina, während Stefan leer ausgeht. Read More →
B. Pekiel: Ave Maria, Missa Concertata La Lombardesca, Audite mortales; The Sixteen, Eamonn Dougan; 1 CD Bartlomiej Pekiel (?-1670); 10/12 (65'59) – Critique de Pierre Schwickerath
Le mouvement baroque, non content de nous présenter jour après jour de nouvelles interprétations abouties des grands maîtres du passé, ne cesse de fouiner dans les archives des bibliothèques du monde entier à la recherche des maîtres disparus ou oubliés. Cette quête inlassable de sonder la vie musicale des siècles passés jusque dans les coins les plus reculés, qui se poursuit depuis quelques décennies maintenant, remet sans cesse de nouveaux trésors à jour, et comble quotidiennement les zones d’ombre de l’histoire de la musique. Read More →
Lucerne Festival, Historic Performances: W.A. Mozart: Klavierkonzert Nr. 20; Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5; Clara Haskil, Klavier, Philharmonia Orchestra, Otto Klemperer, Robert Casadesus, Klavier, Wiener Philharmoniker, Dimitri Mitropulos; 1 CD Audite 95.623; 1957 & 1959 (69’02) - Rezension von Alain Steffen
Am Vierwaldstädtersee drücken sich schon seit 1938 die besten Orchester, Dirigenten und Solisten die Klinke in die Hand. Nun hat das ‘Lucerne Festival’ zum 75. Geburtstag endlich seine reichhaltigen Archive geöffnet, womit viele einmalige Konzerte nun dem Musikliebhaber zugänglich gemacht werden können. Den Auftakt macht nicht, wie man vielleicht meinen könnte, ein Konzert Toscaninis, der vor 75 Jahren das erste Festival eröffnete, sondern eine CD mit zwei Mitschnitten aus den späten Fünfzigerjahren. Read More →
Supersonic - Hector Berlioz: Symphonie fantastique, op. 14; Franz Liszt: Les Préludes S97; West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim; 1 CD Decca 4785350; Live 8/12 (67') – Rezension von Remy Franck
Kein Zweifel: diese CD enthält eine der grandiosesten Interpretationen der ‘Symphonie Fantastique’, die ich je gehört habe. Daniel Barenboims Hände und sein Geist vor allem sind überall im Orchester, um zu betonen, zu dämpfen, zu bremsen, zu beschleunigen, einzufärben, zu schattieren, zu glänzen…. und die jungen Musiker des ‘West Eastern Divan Orchestra’ aus Israel, Palästina, Syrien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Iran, Türkei und Andalusien folgen ihm ergeben und mit atemberaubender Präzision, um diese Feinzeichnung der Gefühle in der Musik umzusetzen. Read More →
Giuseppe Verdi: Nel dì della vittoria, Vieni t'affretta!, Or tutti sorgete, La luce langue, Una macchia è qui tutt'ora (Macbeth), Qui! Qui dove più s'apre libero il cielo, O fatidica foresta (Giovanna d'Arco), Arrigo! ah, parli a un core, Mercè, dilette amiche (Vespri Siciliani), Tu che la vanità (Don Carlo), Vanne, lasciami, Miserere d'un' alma gia vicina, Tu vedrai che amore (Il Trovatore); Anna Netrebko, Sopran, Rolando Villazón, Tenor, Orchestra del Teatro Regio di Torino, Gianandrea Noseda; 1 CD Deutsche Grammophon 47917356; 7&12/12 (57'15) - Rezension von Remy Franck
Macht es Sinn, diese CD zu rezensieren, die von jeder Promipostille, jeder Tageszeitung und den schmuddeligsten Boulevardblättern vorab und selbstverständlich völlig unkritisch angekündigt wurde, als sei sie das wichtigste Tondokument aller Zeiten, wenn nicht sogar eine Produktion, wie es sie noch nie gegeben hat. Wie ungerecht ist doch diese Welt! Read More →
Wolfgang A. Mozart: Così fan tutte; Miah Persson (Fiordiligi), Angela Brower (Dorabella), Mojca Erdmann (Despina), Rolando Villazón (Ferrando), Adam Plachetka (Guglielmo), Alessandro Corbelli (Don Alfonso), Vokalensemble Rastatt, Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin; 3 CDs Deutsche Grammophon 479 0641; Live 7/12 (178'10) – Rezension von Remy Franck
Diese Einspielung von Mozarts genialer Verwechslungskomödie entstand gelegentlich einer Aufführung im Festspielhaus Baden-Baden. Sie ist das Dokument eines sicherlich gelungenen Konzerts, in dem Yannik Nézet-Séguin und dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ die Palme gebührt. Read More →
Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 op. 2, Der Schwan (Arr. Leopold Godowsky); Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Prélude a-Moll; George Gershwin: Rhapsody in Blue (Original Jazz Band Fassung, orch. von Ferde Grofé.), Love Walked In (Arr. Percy Grainger); Benjamin Grosvenor, Klavier, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, James Judd; 1 CD Decca 478 3527; 2/12 (65'45) – Rezension von Remy Franck
Benjamin Grosvenor ist jung, er ist virtuos, er hat die volle Kraft in seinen Fingern und spielt sein Programm mit viel Temperament, aber nicht ohne Musikalität. Wer jedoch nach subtilen Nuancen und feiner Differenzierung sucht, wird mit diesen Interpretationen nicht glücklich, denn Grosvenor setzt ganz auf Brillanz und Fingerfertigkeit. Das gesteht man ihm auch gerne zu, denn die drei Werke, die er spielt, vertragen es, zumal er ehrlich bleibt in seinem Spiel und nichts Gekünsteltes oder Manieriertes hineinbringt. Read More →
Early Verdi Arias (I Vespri Siciliani, I Masnadieri, Alzira, Attila, Aroldo, I Lombardi alla prima Crociata, Giovanna d’Arco, Un giorno di regno, La Battaglia di Legnano, Ernani, I due Foscari, Macbeth; Lucia Aliberti, Orchestra Sinfonica e Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi, Oleg Caetani; 1 CD Challenge Classics CC 72589; 7/08 (74'07) – Critique de Rémy Franck
La cantatrice sicilienne Lucia Aliberti a enregistré ce programme lorsqu’elle avait 46 ans (si l’on prend comme date de naissance celle de 1961, la plus citée, mais pas la seule circulant dans le net). Interprète authentique du répertoire italien, elle appartient à ce petit noyau de chanteuses du type Callas, sans atteindre les qualités vocales ou expressives de l’Assoluta. On notera même des instabilités dans le chant dès qu’elle doit forcer la voix. Read More →
Leos Janacek: Sinfonietta, The Fiddler's Child, The Ballad of Blanik, Taras Bulba; Czech Radio Symphony Orchestra, Tomas Netopil; 1 CD Supraphon SU 4131-2; 9/12 (68'31) – Rezension von Remy Franck
Wenn sich alle Interpretationen gleichen würden, wäre Musikhören langweilig. Und insofern ist diese CD eine willkommene Ergänzung der Diskographie von Janaceks ‘Sinfonietta’. Tomas Netopil, dem Sieger des Solti-Wettbewerbs 2002, geht es nicht in erster Linie um Brillanz und Klangeffekte, sondern um einen transparenten und fein nuancierten Klang. Read More →