Der Schweizer Komponist Ernest Bloch (1880-1959) schrieb seine hebräische Rhapsodie ‘Schelomo’ im Kriegsjahre 1916 unter dem Eindruck der Kriegsmeldungen und des alttestamentarischen Buches Kohelet, das König Salomon angeblich selbst geschrieben hat. Bloch gibt Salomon in seiner Musik gewissermaßen eine musikalische (Cello)-Stimme, in der der König seine Klage über die allgegenwärtige und zerstörende Eitelkeit zum Ausdruck bringen kann. Read More →
Zwei Werke des jungen Mendelssohn bilden das attraktive Programm dieser SACD, die uns mit dem überschäumenden Allegro des Doppelkonzerts, das der 14-jährige Felix mit übersprudelnder Phantasie komponierte, in den Sog der Musik zieht. Die Interpreten nutzen das freilich nicht aus, um uns mit Effekthascherei zu ködern, sondern bleiben diesem wie auch den beiden anderen Sätzen nichts schuldig, wenn es um klassizistische Eleganz geht. Read More →
Ich bin begeistert! Das sind ganz tolle, mitreißende Brahms-Einspielungen, charaktervoll und persönlich, weitab vom Mainstream. Ich freue mich umso mehr, als mir die Erste Brahms mit Simone Young nicht gefallen hatte und erst die Zweite mir Genugtuung gab. Read More →
Dieses CD-Set mit Aufnahmen der sechs Preisträger des Reine Elisabeth-Wettbewerbs 2013 gibt einen guten Einblick in das, was die sechs leisteten, und er zeigt mit letzter Deutlichkeit, wieso Boris Giltburg gewann, gewinnen musste. Read More →
Der 1956 in Mexiko-Stadt geborene Samuel Zyman lebt heute in New York, wo er an der ‘Juilliard School’ unterrichtet. Sein äußerst phantasievolles, in den Ecksätzen rhythmisch prägnantes, hoch energetisches und im Adagio sehr stimmungsvoll lyrisches und klangsuggestives Klavierkonzert stammt aus dem Jahre 1988. Es entstand kurz, nachdem Zyman an der ‘Juilliard School’ seinen Doktor gemacht hatte. Read More →
Vinnitskaya, Grosvernor, Moser, Borowiak…einmal persönlich, dreimal generalistisch banal, und jetzt Jarnach: ‘Gaspard de la Nuit’ als Nachtstücke, nahe an den Texten des französischen Romantikers Aloysius Bertrand (1807-1847), deren alptraumhaften Charakter Maurice Ravel in seiner Musik impressionistisch äußert, die von den meisten Pianisten bloß für effektvolles Musizieren benutzt wird. Die wenigstens haben den fantastischen Charakter der Musik so packend herausgearbeitet wie Lucy Jarnach. Read More →
Nachdem David Oistrach 1971 mit dem damaligen Luxemburger Radioorchester zum dritten Mal in etwa zehn Jahren das Beethoven-Konzert gespielt hatte, fragte ich ihn, warum er dieses Werk so sehr bevorzuge. Er antwortete, es sei eine « gute Musik » und ich verstand, dass er « positive Musik » sagen wollte. Oistrach war ein gutmütiger, ein sanftmütiger und hoch sensibler Mensch. Auf mich, den damals 19-jährigen Jungpublizisten strahlte er eine ungemein starke innere Zufriedenheit und Ruhe aus. Read More →
Im Liedrepertoire offenbart sich die Qualität einer Stimme mehr noch als in der Oper. Und weil es unterschiedliche Metiers sind, gelingt es nur wenigen Sängern, in beiden Sparten zu brillieren. Die 1979 geborene Hispanoamerikanerin und Tucker-Preisträgerin Ailyn Pérez ist eine wunderbare Opernsängern und sie ist, wie diese CD zeigt, eine hinreißende Liedsängerin. Read More →
Um es gleich zu sagen: Die hier vorliegende Interpretation der letzten Sonate von Franz Schubert ist sicher nicht nach jedermanns Geschmack, aber wenn man es schafft, in die Gestaltungswelt des amerikanischen Pianisten Edward Rosser hineinzukommen, so kann man sehr wohl von der durchdachten Eigenwilligkeit dieser Interpretation angetan sein. Read More →
Dieses Schweizer Trio trägt zwar den Namen des Pianisten Oliver Schnyder, doch seine beiden Partner, der Geiger Andreas Janke und der Cellist Benjamni Nyffenegger, sind Schnyder ebenbürtig. So ist denn Homogenität auch die beste Charakteristik ihres Zusammenspiels. Der Einklang ihrer geistigen Auseinandersetzung mit mehreren der schönsten Werke von Franz Schubert ist demnach bemerkenswert, ebenso die Klangschönheit und die Intensität des Spiels. Die einzelnen Phrasen werden fein ausgelotet, die Melodienbögen klug gestaltet, kurzum: dies ist edler Dienst an der Musik Schuberts. Read More →