Die Pianistin Grete Sultan (1906–2005) gilt als eine der ungewöhnlichsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. 1941 gelang ihr in extremis die Flucht aus Deutschland. In New York konnte sie sich als Pianistin und Klavierpädagogin etablieren. Dort begegnete sie auch John Cage, mit dem sie eine künstlerische Zusammenarbeit und tiefe Freundschaft verband. Read More →
Diese CD sticht nicht nur durch ihr originelles und hochkarätiges Programm, sondern auch durch die engagierten Interpretationen der Musiker hervor. Während sich das G-Dur Klavierkonzert von Ravel allgemeiner Beliebtheit erfreut, sind die übrigen drei Werke absolute Raritäten und finden sich kaum auf Konzertprogrammen. Read More →
Musik in der besonderen Atmosphäre des Markusdoms mit seiner außergewöhlichen Akustik zu hören, ist jedes Mal ein Erlebnis. Diese Atmosphäre auf eine kleine Silberscheibe zu übertragen, ist ein schwieriges Unterfangen. ‘Singer Pur’ haben aber nicht den Anspruch, Venedig zu kopieren , sondern die Musik des ehemaligen Domkapellmeisters Gioseffo Zarlino möglichst authentisch zu interpretieren. Read More →
Irgendetwas stimmt nicht in diesem ‘Rheingold’: die Szene, wo Freia von den Riesen verschleppt wird und den Göttern die Kraft zu fehlen beginnt, weil ihnen die Äpfel der Jugend fehlen, scheint ihre Wirkung über die ganze Oper ausgedehnt zu haben. Oder hatte Valery Gergiev in den Tagen vor diesen Aufnahmen zu viel dirigiert, zu viel gearbeitet, das er soooo müde war und diesem ‘Rheingold’ den Lebensnerv stahl? Read More →
Die Debüt-CD der jungen japanischen Pianistin Yuko Batik verdient die Supersonic-Auszeichnung aus mehreren Gründen. Zuerst einmal beweist sie, dass nicht alle asiatischen Interpreten trotz technischer Versiertheit maschinell abgefertigte Musik abliefern, zum anderen zeigt diese junge Pianistin bereits eine erstaunliche Reife in allen auf dieser CD interpretierten Werken. Die Technik wird nie in den Vordergrund gestellt, im Gegenteil, man nimmt dieses manuelle Können beim Hinhören eigentlich gar nicht wahr. Read More →
Es war wirklich an der Zeit, dass Daniel Barenboim Verdis ‘Messa da Requiem’ neu aufnahm, denn seit seiner Einspielung von 1993 mit dem Chicago Symphony hat sich seine Auffassung von dieser Komposition doch sehr verändert. Barenboim dirigiert heute viel emphatischer, dramatischer, kostrastreicher, leidenschaftlicher und mit einem satten Pathos. Read More →
Von den ‘Drei Tenören’ hatte Placido Domingo weder das schönste Timbre, noch den charismatischsten Tenor-Appeal. Aber er war der intelligenteste der drei, der künstlerisch reifste und vielseitigste. Das nutzt er jetzt, wenn er seine gealterte Stimme in Bariton-Rollen einsetzt.
Nachdem er wohl alle großen Tenor-Rollen aus Verdi-Opern gesungen hat, wendet er sich zum Jubiläum des Komponisten dessen Bariton-Partien zu und singt auf dieser neuen CD nur Arien von Rollen aus diesem Stimmfach. Read More →
Ein Oktett ist ein schwieriges Unterfangen: für den Komponisten, der nicht einfach ein banales, doppeltes Streichquartett schreiben möchte, und auch für die Interpreten, die in kleiner Orchesterbesetzung auftreten. Über den Zugang zum Notentext hinaus, muss die Kommunikation unter den acht Musikern stimmen. Unter der Leitung des Konzertmeisters vom Concertgebouw Orchester aus Amsterdam, haben die ‘Tharice Virtuosi’ keine Kommunikationsprobleme, weder untereinander noch mit dem Zuhörer. Read More →
Mitten drin zwischen den Musikern sitzt man bei dieser Surround-Schallplatte. Und da der Klang so fein und rein ist, das Musizieren so kristallklar und so angenehm musikalisch, hat der Hörer das Gefühl, in ein edles, königliches Ornat gehüllt zu sein. Und dennoch hat das alles nichts von Künstlichkeit, ganz im Gegenteil, es ist nur Kunst in Vollendung, die Kunst des Musizierens in Verbindung mit der Kunst des Tonaufnehmens. Es ist ganz einfach klangliche Wahrheit, wie man sie selbst im besten Konzertsaal nicht erfährt. Read More →
Selten bin ich beim ersten Anhören einer CD so freudig überrascht, da derart berührt gewesen, wie bei dieser Gramola-Einspielung mit der bulgarisch-wienerischen Pianistin Dora Deliyska (*1980), die teils sehr bekannte, teils weniger oft gespielte Schubert-Werke interpretiert. Diese echte Musikerin hat aber auch rein gar nichts mit jenen sogenannten ‘Klavierlöwen’ zu tun, die die Industrie uns als das ‘nec plus ultra’ verkauft und die nur um ihr eigenes Ego drehen, statt sich mit der herunter gehämmerten Musik auseinanderzusetzen. Read More →