Die Britin Alma Deutscher (*2005), in der generalistischen Presse ein gefeiertes Wunderkind, Geigerin, Pianistin und Komponistin, hat im Alter von sieben Jahren ihre Oper Cinderella komponiert, eine eigene Adaptation der Aschenbrödel-Geschichte, in der Cinderella eine Komponistin ist, die von ihrer Stiefmutter, Direktorin eines Opernhauses, und ihren Schwestern gepiesackt wird. Der Prinz wird selbstverständlich bei einem Gesangswettbewerb mit Musik gewonnen. Read More →
Die Handlung dieser aus dem Jahr 1725 stammenden Oper ist sehr komplex und deshalb wenig ansprechend. Die Oper spielt am Königshof der Langobarden. Bertarido wurde als König von Grimoaldo vom Thron gestoßen. Letzterer versucht jetzt, Rodelinda, Ehefrau des Bertarido, als seine Frau auf den Thron zurückzuholen, was sie ablehnt. Nach opernüblichen Entwicklungen, in denen auch Freunde respektive Widersacher der Beteiligten und als zweite Frau Eduide mitwirken, kann Bertarido zu Thron und Familie zurückkehren. Die Handlung ist an geschichtlich belegte Begebenheiten angelehnt. Read More →
Phaëton zählt zu den Werken der Reifezeit von Lully und basierte auf einem Libretto von Quinault. Hier steht alles auf dem Spiel in der Beziehung zwischen Liebe und Macht. Phaëton, Sohn von Helios und Clymene, verlässt von Ehrgeiz getrieben seine Geliebte Théone, um die ägyptische Königstochter Lybie zu heiraten. Deren Geliebter Epaphus, Sohn des Zeus, stellt Phaëtons göttlichen Ursprung in Frage. Phaëton bittet seinen Vater, einen Tag lang den Sonnenwagen lenken zu dürfen, um zu beeindrucken. Sein Vater, durch einen Eid gebunden, stimmt zu. Die Fahrt endet katastrophal. Phaëton verliert die Kontrolle über die Pferde, stürzt ab und setzt Erde und Himmel in Brand. Zeus schlägt Phaëton mit seinem Blitz nieder. Read More →
Wer wenn nicht die vereinten musikalischen Kräfte aus Leipzig, sollte eine neue Aufnahme des Weihnachtsoratoriums von Bach vorlegen? Beide Ensembles, der Thomanerchor und das Gewandhaus Leipzig können nicht nur jeweils auf eine lange Geschichte zurückblicken, sondern auch auf ungezählte gemeinsame Auftritte, die insbesondere mit der Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach verbunden sind. In diesem Fall werden sie von Gotthold Schwarz geleitet, der seit drei Jahren Thomaskantor des Chores ist. Read More →
« As perfect a Traviata as anyone could hope for ». Das Zitat aus dem Londoner Express, welches das Cover dieser Produktion ziert, ist eine Irreführung des Kunden. Denn in dieser Traviata gibt es vieles, was sehr gut ist, aber auch manches was nicht gefällt, so z.B. der Gesang von Placido Domingo in der Rolle des Vaters Germont. Das ist nämlich eine Ohren-Belästigung! Read More →
Der junge Pentheus regiert in Theben. Doch ein Fremder unterwandert die Macht des Königs, indem er zu Ehren des Gottes Dionysos das Volk zur absoluten Hingabe an Vergnügen und Lust verführt. Viele folgen dem Fremden, darunter sogar Agaue, die Mutter von Pentheus. Vergeblich versucht der König, die Macht der Triebe mit Vernunft und Rationalität zu konterkarieren. Ohne Erfolg! Dann mischt er sich, als Frau verkleidet, unter die Menge. In einer hemmungslosen Orgie wird er von der eigenen Mutter getötet, die ihn für ein wildes Tier hält. Erst am nächsten Morgen begreift sie, dass sie den Kopf ihres Sohnes in den Armen hält. Der Fremde aber gibt sich allen als Gott Dionysos zu erkennen und fordert bedingungslose Anbetung. Read More →
Die wenig gespielte und deswegen auch nur wenig bekannte Zweite Symphonie von Bruckner ist, anders manche es vielleicht annehmen, bereits ein ausgereiftes Werk. Im 48. Lebensjahr vollendet, fehlt es ihr nicht an melodiöser Vielfalt, sowohl kammermusikalischer Intimität wie auch orchestraler Wucht. Insofern muss man sie trotz ihrer unzweifelhaft bestehenden Qualitäten als Stiefkind der Rezeption ansehen. Eine Aufführung dieses Werkes, hier in der vierten und zugleich letzten Fassung von 1877 verdient allein deswegen Lob. Welche Fassung die zu bevorzugende bei jeder Symphonie ist, lassen wir außen vor. Read More →
Von meinem Interview mit Gidon Kremer im Jahre 1999 sind mir vor allem 3 Sätze in Erinnerung geblieben: « Ich glaube, ich bin immer neue Wege gegangen. » – « Ich glaube ich habe Humor genug, um zu sagen, dass ich wahrscheinlich ernst bin. » – « Ja, Sie haben Recht, es bleibt mir sehr wenig Zeit, zu leben – und ich liebe eigentlich das Leben, ich liebe es in all seiner Vielfältigkeit. » Diese drei Sätze resümieren auch sehr gut den Film von Paul Smaczny über Gidon Kremer, sicher einer der unkonventionellsten und spannendsten Musiker unserer Zeit. Read More →
Wer Tchaikovskys Nussknacker kennt, wird wohl zunächst etwas verwirrt sein. Christian Spuck hat, um näher an der literarischen Vorlage, E.T.A Hoffmanns ‘Der Nussknacker und der Mäusekönig’ zu bleiben, die Musik auseinandergeschnitten und neu zusammengefügt. Damit verbindet er das Phantastisch-Romantische des Originals mit dem Weihnachtsmärchen. Auf der Bühne verwandelt sich Drosselmeiers Werkstatt in ein altes Revuetheater, in dem die Figuren des Balletts zum Leben erweckt werden. Die ‘neue’ Handlung kann der Zuschauer im Textheft (allerdings nur in Englisch und leider auch ohne Track-Nummerierung) verfolgen. Read More →
Wer sich auf diese Rigoletto-Produktion einlässt, muss wissen, dass sie bei den Seefestspielen in Bregenz aufgenommen wurde, wo die erste Sorge dem Visuellen in seiner möglichst spektakulären Form gilt. Read More →