Diese vier Sibelius-Symphonien sind nicht im Zyklus entstanden – daher sind sie vielleicht auch so verschieden. Die Erste wurde Ende Februar 1990 aufgenommen, also 7 Monate vor Bernsteins Tod. Es ist die energetischste der vier. Die Zweite wurde im Oktober 1986 eingespielt, die Fünfte ein Jahr später und die Siebte im Oktober 1987. Read More →
Die beiden Kurzopern ‘Cavalleria rusticana’ und ‘Pagliacci’ spielen in dieser Zürcher Inszenierung in einer arenaartigen Bühnenkonstruktion in grau-strengem Rahmen. Das Halbrund, das damit geschaffen wurde, ist zweckdienlich und erlaubt es dem Regisseur, sich auf die Personenführung zu konzentrieren, die von durchaus guten Einfällen zeugt. Read More →
Vorab sei klar gestellt, dass diese ‘Traviata’ von Benoît Jacquot mit größtem Respekt für Giuseppe Verdis Vorgaben inszeniert wurde und dennoch nicht altmodisch wirkt. Die Dekoration besteht aus zwei überdimensionalen Elementen, einem Bett im ersten und letzten Akt und einem Baum im zweiten. Deren im Theater möglicherweise aufdringliche Präsenz umgeht eine sehr mit Close-Ups arbeitende Kameraführung im Videofilm, auch wenn es unverständlich bleibt, dass die Filmcrew kein Ersatzmaterial hatte, um verwackelte und unscharfe Einstellungen zu vermeiden. Read More →
Als die Mauer gebaut wurde, bekam Peter Schreier ein Engagement an die Deutsche Staatsoper Berlin. Für ihn war die Mauer ‘ein Segen’. Diese Aussage ist nicht die einzige im Film von Thomas Zintl, die aufhorchen lässt. Read More →
Arrigo Boitos ‘Mefistofele’ ist keine Oper, die oft in den Programmen zu finden ist. Dabei ist sie durchaus ein Meisterwerk mit viel effektvoller und packender Musik. Umso verbrecherischer ist das, was sich de San Francisco Opera auf dieser DVD leistet: ein inkompetenter, des Atmens unfähiger Dirigent, der die Musik in grauenvoller Weise verschlampt, ein Orchester, dessen Niveau von keinem drittrangigem europäischen Provinzorchester zu unterbieten ist, amateurhafte Chöre… die ganze Kraft des imposanten Prologs verpufft und hinterlässt den Zuschauer derart verärgert, dass er kaum noch Lust hat, sich den Rest anzuschauen. Read More →
Barbusige Schönheiten im Löwenfell, menschenartige Schnabelwesen, Ritter mit kahlen Köpfen und Zwerge, die riesige Steine schleppen. Unter David Aldens Regie wird Wagners ‘Tannhäuser’ zur albtraumhaften Reise ins Innere des sinnsuchenden Künstlers. Schon während des Vorspiels entstehen aus den trüben Gedanken des Titelhelden seltsame Fabelwesen. Allesamt der Bilderwelt eines Hieronymus Bosch entsprungen schleppen sie das Interieur der ersten beiden Aufzüge ins Blickfeld: Eine Türe, durch die Tannhäuser in den Venusberg und zur Wartburg gelangt, ein Tisch auf dem sich zunächst die Liebesgöttin räkelt. Read More →
Antonin Dvorak: Rusalka; Eilene Hannan, Ann Howard, Rodney Macann, John Treleaven, Phyllis Cannan, Chorus and Orchestra of the English National Opera, Mark Elder; Inszenierung: David Pountney; 1 Blu-ray Arthaus-Musik 109150; Bild 4:3; Stereo; 1986 (159') – Rezension von Remy Franck
‘Rusalka’, Dvoraks großer Opernerfolg, der das Foquetsche Märchen ‘Undine’ mit Elementen aus Andersens ‘Kleiner Meerjungfrau’ und Hauptmanns Märchendrama ‘Die versunkene Glocke’ verknüpft, jene klangfarbige Märchenwelt um Nixen, Wassergeister und Elfen wird von David Pountney in ein Kinderheim viktorianischen Stils verlegt. Rusalka ist ein an der Schwelle zur Frau stehendes junges Mädchen, das von der ersten Liebe träumt. Read More →
Arthaus nimmt eine von Jesus Lopez-Cobos straff und dramatisch dirigierte ‘Rigoletto’-Inszenierung von Graham Vick aus dem ‘Liceu’ von Barcelona ins Programm. Die im Großen und Ganzen nicht uninteressante Produktion, die den Hofnarren und den Grafen in den Mittelpunkt einer zügellos sexbesessenen und darin auch masochistisch brutalen Männerwelt versetzt, hat in Marcelo Alvarez einen recht guten Duca, aber dem Rigoletto von Carlo Alvarez fehlt es deutlich an stimmlicher Ausstrahlung: weder ist die Stimme groß genug, noch erlangt sie die notwendige emotionale Dimension. Read More →
‘Khovanshchina’ ist die wohl bedeutendste Komposition, die Mussorgsky bei seinem Tode unvollendet hinterlassen hat. Der erste, der eine spielbare Fassung dieser kostbaren Oper, die den Vergleich mit ‘Boris Godunov’ problemlos aushält, orchestriert hatte, war Rimsky-Korsakov gewesen, doch war er dabei ziemlich respektlos mit Mussorgskys Arbeit umgegangen. Erst Dmitri Shostakovich griff auf die originalen Orchestrierungsskizzen zurück und schuf eine Nachbearbeitung, die dem Komponisten gerecht wird. Auf sie stützt sich diese Produktion mit Claudio Abbado, der dazu noch den wirkungsvollen, von Igor Strawinsky 1913 für Diaghilev komponierten Schlusschor verwendet. Read More →
Für seine ‘Turandot’ bei den Bregenzer Festspielen hat Marco Arturo Marelli kein chinesisches Bild ungenutzt gelassen: die Chinesische Mauer, die sich auf der Bühne bis in 27 Meter Höhe erhebt, die Terrakotta-Armee des Kaisers Qin Shihuangdi, Feuertänzer, Schwertkämpfer, Drachen, Lampions…spektakulärer und farbiger kann man Puccinis letzte Oper nicht inszenieren. Read More →