‘La Fuga in Maschera’ von Gaspare Spontini galt über zweihundert Jahre als verschollen. Es handelt sich um ein Frühwerk des italienischen Dirigenten und Komponisten (1774-1851), eine ‘Commedia per musica’ in zwei Akten, die 1800 während des Karnevals am ‘Teatro Nuovo’ in Neapel uraufgeführt wurde und danach von den Bühnen verschwand. Nur eine Arie war bekannt. 2006 wurde das handsignierte Manuskript in London wiederentdeckt und versteigert. Die Partitur kam so in den Besitz der Gemeinde Maiolati Spontini in der Provinz Ancona, der Geburtsstadt des Komponisten. Die Oper wurde am 31. August 2012 im Teatro Pergolesi di Jesi in Koproduktion mit dem Teatro San Carlo in Neapel zum ersten Mal nach all den Jahren wieder aufgeführt. Read More →
Mit dem Yehudi Menuhin gewidmeten zweiten Teil der Bruno Monsaingeon-Edition zeigt der Regisseur, welch großartiger Produzent von Musikdokumentationen er war, mit welcher Sensibilität er den Künstlern begegnete, die er portraitierte. Zu Yehudi Menuhin hatte Monsaingeon eine ganz besondere Beziehung. Anfang der Sechzigerjahre nahm er an einem Meisterkurs Menuhins teil, wo eine lebenslange Freundschaft begann. Read More →
Alexander Ekman - Mikael Karlsson: A Swan Lake; Artistic Director: Ingrid Lorentzen; Choreograhpy & Set Design: Alexander Ekman; Music: Mikael Karlsson; Norwegian National Ballet, Norwegian National Opera Orchestra, Per Kristian Skalstad; 1 DVD Arthaus Musik 102 195; Stereo und Surround; Bild 16:9; 2014 (98') – Rezension von Manuel Ribeiro
Alexander Ekman ist ein international anerkannter Choreograph, der für seine eigenartigen, witzigen und spielfreudigen Arbeiten beliebt ist. Diese Produktion, inspiriert vom klassischen Ballett ‘Schwanensee’, benutzt eine Musik des schwedischen Komponisten Mikael Karlsson. Die Kostüme stammen vom dänischen Modedesigner Henrik Vibskov. Read More →
C-major beginnt mit der Edition aller Symphonien Gustav Mahlers unter der Leitung von Paavo Järvi. Den Auftakt macht eine Videodisc mit den Symphonien Nr. 1 und 2, jeweils mit einer Einführung durch den Dirigenten. Die Erste wurde im Kurhaus in Wiesbaden, die Zweite im Kloster Eberbach aufgenommen. Read More →
Wolfgang A. Mozart: Cosi fan tutte; Cecilia Bartoli (Fiordilidgi), Liliana Nikiteanu (Dorabella), Agnes Baltsa (Despina), Oliver Widmer (Guglielmo), Roberto Sacca (Ferrando) Carlos Chausson (Don Alfonso), Chor und Orchester der Oper Zürch, Nikolaus Harnoncourt; Inszenierung: Jürgen Flimm;
1 Blu-ray Arthaus 108 130; Bild 16:9; Stereo; 2000/2001 (192+187') - Rezension von Remy Franck
Arthaus hat zwei weitere Produktionen mit dem Dirigenten Nikolaus Harnoncourt auf eine Blu-ray gepackt. Beim ‘Don Giovanni’ aus Zürich erlebt man viel ‘dramma’ und wenig ‘giocoso’. Das Ganze wird vor allem diejenigen Mozart-Fans interessieren, die sich eine moderne Inszenierung zulegen wollen, insbesondere wegen der dunklen, durchaus stimmungsvollen Bühnenbilder von Erich Wonder und sicher auch wegen der schönen Idee, Don Ottavio als Bildhauer zu inszenieren. Sein Meisterwerk: die Statue des Komtur. Jürgen Flimms Personen-Führung allerdings wirkt öfters unentschlossen. Read More →
In Laurent Pellys Inszenierung wird Jean-Philippe Rameaus ‘Platée’ definitiv zur Ballettkomödie mit starkem Unterhaltungscharakter. Rameau komponierte seine Barockoper für die Hochzeitsfeier des Sohnes von
Ludwigs XV. mit der spanischen Infantin Maria Teresia, die als eher hässlich galt. Rameau soll Parallelen zwischen der Figur der einfältigen und hässlichen Wassernymphe Platée und der spanischen Prinzessin gezogen haben. Read More →
Wie ein Horrorfilm aus einem Spukschloss zieht der erste Satz aus der Neunten Mahler an dem Hörer vorbei. Grässliche Fratzen, bittersüße Gesichter, hämische Grimassen… Wie schon 2004 in seiner Decca- Einspielung mit dem ‘Concertgebouw Orkest’ bleibt Chailly auch hier fern von jeder Intellektualisierung der Musik. Er bleibt irdisch, transzendiert nicht, sondern betont das Leidenschaftliche und das Gefühlvolle. Er trimmt den ersten Satz auf Vitalität und scheint den Beweis erbringen zu wollen, Mahler sei, als er diese Neunte schrieb, kein kranker, sondern ein höchst lebhafter und rüstiger Mensch gewesen. Dass in diese Vitalität immer Höllenkobolde und Todesahnung hereinbrechen, macht Chaillys ersten Satz so richtig schaurig. Read More →
Auf das Placet der Bis repetita vertrauend, hat Peter Sellars, nach dem überwältigenden Erfolg seiner inszenierten Matthäus-Passion in der Berliner Philharmonie, Bachs Johannes-Passion nach dem gleichen Muster auf die Bühne gebracht. Eine Neuauflage mit neuen Ideen und einigen Einfällen, die ins ‘déjà vu’ gehören, aber generell ist diese Johannes-Passion keine Bildkopie der Matthäus-Passion. Read More →
Die Themen der Ouvertüre zu ‘L‘Italiana in Algeri’ sind weithin bekannt, die ganze Oper jedoch nicht. Dem Libretto von Angelo Anelli liegt die legendäre Erzählung von Roxelane zugrunde, dem schönen Sklavenmädchen des türkischen Herrschers Süleyman des Prächtigen aus dem 16. Jahrhundert, sowie möglicherweise auch einige zeitnahe reale Ereignisse, so der Fall der jungen Mailänderin Antonietta Suini, die 1805 von algerischen Piraten entführt worden war. Read More →
Johann Strauss II. war zwar in seine Oper/Operette ‘Simplicius’ verliebt, aber ein Publikumserfolg wurde sie nicht einmal zu seinen Lebzeiten. Das Werk endigte derart vernachlässigt, dass es verloren ging und erst in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wieder gefunden wurde. Eine mühselige Rekonstruktion ging der Aufführungsserie im Zürcher Opernhaus voraus, die wiederum die Gelegenheit bot, einen guten Videofilm herzustellen. Read More →