Vor 50 Jahren, am 17. September 1966, starb der Tenor Fritz Wunderlich an den Folgen eines tragischen Sturzes, neun Tage vor seinem 36. Geburtstag. Mehrere Schallplattenlabels ehren ihn jetzt mit Wieder- und Neuveröffentlichungen. Remy Franck hat folgendes Gespräch mit Wunderlichs Tochter Barbara Wunderlich geführt.

Fritz Wunderlich
(c) Eva Wunderlich

Barbara Wunderlich, Sie waren zwei Jahre alt, als Ihr Vater tragisch verunglückte und verstarb. Haben Sie noch irgendwelche konkrete Erinnerungen an ihn?
Mehr oder weniger konkret. Ich kann mich vor allem an diese so angenehme Stimme erinnern und, dass er mich im Arm gehalten und in den Schlaf gesungen hat. Es gibt private Tonbandaufnahmen, wo er mir ein Mikrophon hinhält und versucht, mich zum Singen zu bringen: « Mach mal Lala!“, allerdings mit geringem Erfolg. Read More →

Julia Fischer und Daniel Müller-Schott haben für das Münchener Label Orfeo die CD 'Duo Sessions' eingespielt, ihre erste Duo-Platte, mit selten zu hörenden Werken für Violine und Cello von Kodaly, Ravel, Schulhoff und Halvorsen. Remy Franck hat sich mit den beiden Musikern über die CD und anderes unterhalten.

(c) Schneiderphotography

Duos für Violine und Violoncello gehören nicht zum gängigen Repertoire. Wie kam dieses Programm zustande?
DMS: Wir hatten 2003 die Ravel-Sonate zusammen gespielt, und das funktionierte so gut, dass wir uns immer wieder neue Stücke vorgenommen haben, und diese CD ist eigentlich das Resultat einer zwanzigjährigen Entwicklung. So lange nämlich kennen wir uns. Read More →

Der deutsche Pianist, Komponist und Klavierpädagoge Peter Feuchtwanger starb am 17. Juni 2016 in London. Exklusiv für Pizzicato hat die Pianistin Sophie-Mayuko Vetter folgende Hommage zusammengestellt.

Peter Feuchtwanger
(c) Stefan Blido

Peter Feuchtwanger wurde am 26. Juni 1939 in München geboren, lebte und unterrichtete aber viele Jahrzehnte in London. Zu seinen Klavierlehrern gehörten Edwin Fischer und Walter Gieseking; sein entscheidender musikalischer Einfluss kam jedoch durch Begegnungen mit Clara Haskil. Zudem studierte er Komposition, Dirigieren, Philosophie sowie indische und arabische Musik. Yehudi Menuhin bat ihn 1966, ein Werk für das Internationale Musikfestival in Bath zu schreiben; es wurde von Menuhin und Ravi Shankar uraufgeführt. Read More →

Ein Interview von Alain Steffen mit der amerikanischen Komponistin.

Jennifer Higdon
(c) Henry J. Fair

Nach vielen Orchesterwerken und Kammermusik haben Sie mit ‘Cold Mountain’ Ihre erste Oper geschrieben. Wie ist es zu diesem Projekt gekommen?
Ich habe einfach gedacht, dass es jetzt an der Zeit wäre, etwas anderes zu tun, eine neue Herausforderung zu suchen. Ich hatte mich viele Jahre lang auf Instrumentalmusik konzentriert und nun einfach Lust, eine Geschichte mit visuellen Elementen zu erzählen. Read More →

Auf dem 'Mutferter Haff' in Luxemburg findet ein Musikfestival statt, das am 1. Juli mit der musikalischen Lesung 'Eine Dosis Poesie' zu Ende geht. Pizzicato hat dem Direktionsbeauftragten Roland Kolber dazu einige Fragen gestellt.

Herr Kolber, die ‘Schumanniade’ ist ein ganz besonderes Festival und findet auf dem sogenannten ‘Mutferter Haff’, also dem ‘Moutforter Hof’ statt. Was ist das genau?
Ungewöhnlich ist der Ort, an dem das Festival stattfindet. Die Konzerte finden effektiv in der Pferdemanege des Hofes statt. Diese wird mit Holzplatten ausgelegt und so hergerichtet, dass jeder Zuhörer die Musik genießen kann. Read More →

Alpha just released Nelson Goerner's latest recording, with Beethoven's Hammerklavier Sonata and Bagatelles op. 126. Remy Franck has made the following interview with the Argentinian pianist.

Nelson Goerner
Photo: J.B. Millot

Mister Goerner, some of the most famous Argentinian pianists, you included, live in Europe. Why?
I think this happens because we are simply too far, geographically, from the European music centres. It would be very unpractical to have to go back and forth all the time! This is sad, for ours is a hugely musical country, and we can be surely proud to have one of the most beautiful halls in the world, the Teatro Colon. Those artists who experience this hall for the first time always do so with amazement. Read More →

Es ist gigantisch. In 65 Metern langen Regalreihen lagern fünf Millionen CDs, SACDs, DVDs und Bu-ray Discs, und das einzige, was man hört, ist der Klang der Klimaanlage. In Poing bei München befindet sich ‘Naxos Global Logistics’, das weltweit größte Klassik-Musiklager der Welt, von wo aus die Platten von ca. 200 Labels in alle Welt verschickt werden. Read More →

Ton Koopman, 1944 im niederländischen Zwolle geboren, studierte Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam. Von Beginn an stand die historische Aufführungspraxis im Mittelpunkt seiner Arbeit. 1979 gründete Ton Koopman das 'Amsterdam Baroque Orchestra', 1992 dann den 'Amsterdam Baroque Choir'. Ton Koopman ist Professor an der Universität von Leiden. Remy Franck hat sich mit ihm unterhalten.

Ton Koopman

Herr Koopman, Sie geben ein Dutzend Konzerte im Monat, Sie unterrichten, halten Konferenzen… Haben Sie eigentlich Zeit für nicht-musikalische Dinge?
Doch! Ich bin noch Großvater und habe vier Enkelkinder, die mit mir spielen wollen. Read More →

This year, 13-year-old Russian-Korean flautist Nikolai Song received ICMA's 'Discovery Award'. Andrea Meuli (Musik + Theater, Zurich) and Isabel Roth (MDR, Leipzig) met the young musician for an interview.

Nikolai Song
(c) ICMA

How old were you, when you began playing the flute?
I was five years old. First I played the recorder, then I carefully changed to the Piccolo, before getting to the flute.

When did that happen?
I was eight or nine years old. Read More →

Cellist Daniel Müller-Schott, 'Artist in Residence' beim Festival Echternach 2016, eröffnet das Festival am 19. Mai im Trio, mit der lettischen Violinistin Baiba Skride, die, wie Müller-Schott, nur in Superlativen gefeiert wird, und deren Schwester Lauma am Klavier. Am 21. Mai verbindet er in seinem Programm 'Bach und die Moderne' höchst kreativ die Jahrhunderte. Hier sind vier Fragen von Alain Steffen an den Cellisten.

Daniel Müller-Schott

Welche Bedeutung hat die Klangfarbe in der Interpretation?
Klangfarbe ist einerseits etwas sehr Persönliches und hat viel mit dem Spielstil des Interpreten und natürlich auch mit dem Instrument zu tun. Andererseits hatte wohl jeder Komponist Vorstellungen, wie die Klangfarbe für dies oder jenes Werk sein sollte. Bei zeitgenössischer Musik versuche ich immer, härtere Klangfarben anzustreben. Ich benutze dann auch nicht mein altes Cello, sondern ein modernes Instrument, das den Klangvorstellungen zeitgenössischer Komponisten viel näher kommt. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives