Frau Penderecka, Sie haben einen Komponisten als Ehemann, und neben Ihrer Familie ein weiteres Kind, die Ludwig van Beethoven-Vereinigung. Und es ist wohl eine heikle Frage, die ich stelle: Was ist denn nun am wichtigsten für Sie?
Das Allerwichtigste ist für mich die Arbeit meines Mannes! Wir sind seit mehr als 50 Jahren verheiratet. Das ist die Zeit, in der mein Mann seine größten Werke geschrieben hat. Seit Jahren reise ich mit ihm zusammen durch die Welt, bin bei allen Proben dabei. Read More →
Sie waren jahrelang Chefdirigent eines deutschen Orchesters, dann eines amerikanischen und nun leiten Sie in Paris das ’Orchestre National’. Müssen Sie sich eigentlich immer anpassen, auch an einem Klang, denn diese Klangkörper sind ja doch dann sehr verschieden?
Nein, ich muss mich gar nicht anpassen, denn meine Vorstellung ist immer dieselbe, aber das Resultat ist trotzdem verschieden, weil die Orchester ja auch ihren eigenen Charakter haben. Ich versuche natürlich bei jedem Orchester, stilistisch gesehen, genau das zu erreichen, was ich für richtig halte. Read More →
Herr Honeck, zusammen mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra haben Sie kürzlich die 5. und 7. Symphonie von Ludwig van Beethoven aufgenommen (Pizzicato-Rezension hier). Inwieweit haben sich die Beethovenrezeption und das allgemeine Beethovenbild mit der Zeit verändert?
(lacht) Die Antwort dazu könnte ein ganzes Buch füllen. Ich denke, man muss zuerst von der Zeit und dem sozialen Umfeld ausgehen, in denen Beethoven gelebt hat. Read More →
This is the english version of the original French text published on November 4, 2015.
The CD review is here
Ivan, how did you first come into contact with music?
I was born into a family of non-musicians, but my parents are great music-lovers. As a family the four of us would drive forty minutes to San Francisco to listen to concerts. Then, during the forty-minute return, we would discuss and share what we had heard. It was an enriching experience! Read More →
Auf ihrer Tournee mit dem ‘Royal Stockholm Philharmonic Orchestra’ spielen Sie drei sehr unterschiedliche Werke des 20. und 21. Jahrhunderts: Andres Hillborgs ‘Exquisite corpses’, das Violinkonzert von Jean Sibelius und die 5. Symphonie von Serge Prokofiev. Ehe wir auf die Werke zu sprechen zu kommen, die Frage wie wichtig gerade heute Tourneen für ein Symphonieorchester sind.
Extrem wichtig! Einerseits können wir uns mit der internationalen Konkurrenz messen – obwohl man im Bereich der Kunst nicht von Konkurrenz sprechen soll – und in den besten Sälen spielen, andererseits ist eine Tournee ein sehr wichtiges Training für das Orchester selbst. Sie fördert die Dynamik und die Flexibilität, aber auch den Geist des Orchesters als Ganzes. Man muss sich schnell an neue Gegebenheiten, z.B. neue Akustikverhältnisse anpassen, man lernt aber auch, mit Stresssituationen umzugehen und sich eine gewisse Abgeklärtheit anzueignen. Read More →
Maestro, Ihre Karriere kam Mitte der Siebzigerjahre so richtig in Schwung. Wie würden Sie die Jahre vorher in Mainz, Linz und Freiburg zusammenfassen?
Ich habe die Karriere gemacht, die man damals machte und eigentlich auch heute noch machen sollte. Man geht als junger, werdender Dirigent an ein Theater und lernt die Stücke vom Klavier aus kennen, also als Korrepetitor. Dadurch arbeitet man direkt mit den Sängern und lernt das Handwerk des Dirigierens von der Pike auf. Read More →
Im Jahr 2013 haben Sie den renommierten ‘Reine Elisabeth’ Wettbewerb in Brüssel gewonnen. Was hat sich seither für Sie verändert?
Mein Lebensrhythmus hat sich komplett verändert. Die Zeit nach dem Wettbewerb war durch die vielen Konzerte und neuen Eindrücke eine regelrechte Herausforderung, und das sowohl in künstlerischer wie auch persönlicher Hinsicht. Read More →
Alban Gerhardt, in Ihrem Konzert mit den Solistes Européens Luxembourg unter Christoph König spielen Sie das Cellokonzert von Robert Schumann. Welchen Platz nimmt dieses Konzert unter den großen Cellokonzerten des 19. Jahrhunderts ein?
Eigentlich ist das Cellokonzert von Schumann das erste wirklich große Werk dieser Gattung, wenn es auch vorher bereits die Konzerte von Haydn und Saint-Saëns gegeben hat. Ihm folgt im 19. Jahrhundert eigentlich nur noch das Konzert von Dvorak. Leider ist es so, dass gerade Dvoraks melodiöses und doch sehr virtuoses Konzert jenes von Schumann in den Schatten stellt. Read More →
Ivan Ilic, comment s’est passé votre rencontre avec la musique?
Je suis né dans une famille non pas de musiciens, mais de grands mélomanes. On allait toujours en famille, tous les quatre, en voiture, jusqu’à San Francisco, à quarante minutes, assister à des concerts, et puis, pendant les quarante minutes du retour, on discutait, on échangeait ce qu’on avait entendu. Donc c’était assez riche! Read More →
Frau Vetter, Sie haben vor wenigen Wochen die Klavierkonzerte KV 453 und KV 595 sowie diverse Raritäten von Mozart für Oehms aufgenommen. Wie war die Zusammenarbeit mit den Hamburger Symphonikern?
Es war ein beglückendes Erlebnis! So gab es magische Momente eines ‘jetzt oder nie’, die man sonst eher in Konzerten vermuten würde, aber auf CDs gerade deswegen essentiell sind. Diese Projektphase begann mit drei Probetagen für unseren Konzertabend, woran sich die Aufnahmetage angeschlossen haben. Danach hatte ich aber bei weitem noch nicht genug – ich war am Morgen nach der Aufnahme schon beim Aufwachen ganz traurig, dass wir nicht einfach weiter aufnahmen! Read More →