Der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki hat am Wochenende in Saarbrücken Krzysztof Pendereckis 'Concertino' für Trompete und Orchester im Rahmen der Polen gewidmeten Musikfestspielen Saar uraufgeführt. Remy Franck hat den Komponisten und den Solisten zum Gespräch getroffen.

Gabor Boldoczki
(c) Marco Borggreve

Es sei ein Concertino, aber das sei nicht abwertend, verriet uns Krzysztof Penderecki: « Das heißt nicht, dass es schlechtere Musik ist als die von einem Konzert. » Boldoczki hätte zwar den Namen ‘Konzert’ vorgezogen, « aber es hat nur 15 Minuten und Concertino passt sehr gut, zum Charakter des Werks. Es ist ein fröhliches Stück », sagt der Komponist, kurz darauf sollte er es sogar als ‘lustig’ bezeichnen. Read More →

Pizzicato's Remy Franck met singers Thomas Hampson and Luca Pisaroni, and they spoke about singing today and at the time when Hampson started his career, about the evolution of the operatic world…

Thomas Hampson & Luca Pisaroni
(c) Marco Borggreve

You are two singers belonging to different generations. Do you, Thomas, think that your start in your career was easier or more difficult than Luca’s?
TH: It was more difficult for him, because the value system has changed. I still worked in a system where most of the intendants of opera houses were as interested in your development as they were in selling their tickets. Today the priority is production, the priority is the success of the opera house, and there are so many young people wanting to sing that the interchangeability of who is on stage is much wider than when I started. Read More →

Jodie Devos, Young Artist of the Year (Vocal) of ICMA's winner list 2015, in an interview made by Bernadette Beyne (Crescendo), Isabel Roth (MDR Figaro) & Pierre-Jean Tribot (ResMusica), edited and translated by Remy Franck (Pizzicato)

Jodie Devos

When did you decide to become a singer?
Early, when I was ten! In the beginning I wanted to sing pop music. But when I decided to be a singer, I wanted to sing in a proper way. I thus decided to take lessons and came in touch with opera. I completely fell in love with it. Read More →

Ein Beitrag von Remy Franck zum 100. Todestag des Komponisten Alexander Scriabin

Alexander Scriabin

Die Musikwelt feiert in diesem Jahr den 100. Todesstag von Alexander Scriabin. Als er am 27. April 1915 in Moskau starb, verließ er diese Welt als ein Komponist, der sich philosophisch festgelegt und seine Mission als Prophet und Magier unter den Musikern erkannt hatte. Scriabin identifizierte sich mit Nietzsches Übermenschen und wollte durch Ekstase eine Verbindung mit dem Kosmos erreichen und dem göttlichen Schöpfer nahekommen. Auf diese Weise wollte er für alle Künstler eine Art Idealbild sein, er wollte ihnen zeigen, was sie tun können. So war denn auch seine Forderung « Die Welt soll so sein, wie ich es will » keineswegs egoistisch gemeint. Read More →

Zu den Kompositionen von Franz Liszt hat der Pianist Josef Bulva ein Leben lang eine enge Beziehung gepflegt. Das zeigt ein Doppelalbum, das jetzt bei RCA herausgekommen ist. Hier ist die Story dazu, in einem Artikel von Remy Franck

Josef Bulva

Franz Liszt hat Josef Bulva ein Leben lang begleitet. Liszt und Wagner hatten ihn, nach anfänglichem Zögern, dem Verschleiß von mehreren Musiklehrern und dem Zeugnis, das ihn als musikalisch absolut unbegabt abstempelte, zu der für seine Umgebung erstaunlichen Erklärung gebracht: « Ich werde Virtuose! » Read More →

Alan Gilbert und das New York Philharmonic sind vom 20. April bis zum 7. Mai auf einer zweiwöchigen Europatournee. Alain Steffen hat sich darüber mit Chefdirigent Alan Gilbert unterhalten.

Alan Gilbert
(c) Chris Lee

Alan Gilbert, Sie stehen kurz vor Ihrer 6. Europatournee mit dem ‘New York Philharmonic’. Wie wichtig sind gerade im Zeitalter der Medien, der sozialen Netzwerke, der CDs und DVDs solche großen und anstrengenden Tourneen?
Gerade wegen dieser Omnipräsenz der Medien sind die Tourneen für ein symphonisches Orchester enorm wichtig. Sie sollen zeigen, dass es sich immer noch lohnt, in ein Konzert zu gehen, denn das Live-Erlebnis kann niemals ein Ersatz für eine Live-Streaming oder eine Radioübertragung sein. Read More →

50 Jahre lang ist Dieter Oehms nun im Schallplattengeschäft, zuerst bei den ehemaligen Majors, heute als Chef des eigenen Labels, das er 2002 gründete und als erfahrener Branchenkenner allem Gegenwind zum Trotz zum Erfolg führte. Oehms Classics steht heute für ein klares Konzept, künstlerisch-musikalischen Anspruch und Qualität. Produktionen wie die Gesamteinspielung der Bruckner-Symphonien unter Stanislaw Skrowaczewski, Michael Korsticks Beethoven-Interpretationen, Dmitrij Kitajenkos Tchaikovsky-Zyklus, Entdeckungen wie die Klaviermusik von Evgeny Gunst, die Produktionen mit jungen Künstlern wie Valer Sabadus, Iskandar Widjaja, Alexej Gorlatsch oder William Youn haben in der Schallplattengeschichte bleibende Werte geschaffen. Zum Jubiläum von Dieter Oehms entbietet Pizzicato seine besten Glückwünsche.

Dieter Oehms
(c) Dorothee Falke

Herr Oehms, wie kamen Sie denn eigentlich ins Schallplattengeschäft?
Der Wunsch, im Musikgeschäft tätig zu werden, beschäftigte mich sehr früh und intensiv. Anfang 1965 vermittelte der Berliner Musikverleger Will Meisel ein Vorstellungsgespräch bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft in Hamburg. Das Resultat: Einstellung als Nachwuchsverkäufer mit Wirkung vom 20. April 1965. Der erste Schritt war getan …

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Am vergangenen Osterwochenende ging in Warschau die 19. Ausgabe des Ludwig-van-Beethoven-Osterfestivals (22.03.-03.04.) zu Ende. Mit über 20.000 Besuchern jährlich gehört die Veranstaltungsreihe zu den renommiertesten und größten ihrer Art in Europa. Pizzicato traf Musikpublizist und ICMA- Jury-Mitglied Martin Hoffmeister zum Gespräch über das Aushängeschild der polnischen Klassik-Szene.

Als Musikkritiker und Publizist hat man zwischen Frühling und Herbst allein in Europa gemeinhin die Wahl unter hunderten von kleineren und größeren Klassik-Festivals. Wenn man vergleicht, wenn man dieses vielgesichtige Angebotsspektrum über die Jahre Revue passieren lässt: Wofür steht das ‘Beethoven-Festival’, was veranlasst Sie, Jahr für Jahr in die polnische Metropole zu reisen?
Ich halte es für unangemessen, pauschale Werturteileüber Festivals abzugeben. Vergleichbar sind diese Veranstaltungen wenn überhaupt aus persönlichen Perspektiven und Interessenlagen. Tatsache ist, dass jeder Festivalbetreiber auf Grund unterschiedlicher finanzieller Ressourcen, auf Grund geographischer und nationaler Gegebenheiten oder spezifischer Publikums-Strukturen zu eigenen Lösungen finden muß. Read More →

This year, Russian conductor Dmitrij Kitajenko is honored with the Lifetime Achievement Award of the International Classical Music Awards (ICMA). Born in 1940, Kitajenko was Music Director of the Moscow Philharmonic, the Frankfurt Radio Symphony Orchestra, the Bergen Philharmonic and the KBS Symphony Orchestra in Seoul. Some of his most outstanding recordings were realized with the Gürzenich Orchestra in Cologne, notably the complete symphonies by Tchaikovsky (Oehms Classics), Shostakovich (Capriccio) and Prokofiev (Capriccio). Remy Franck met Dmitrij Kitajenko for an interview.

Dimitrij Kitajenko
Photo: Gerd Mothes

Maestro, have you been born into a musical family?
Not at all! My mother was a teacher and my father an engineer. However our house was next to the choir school of the St.Petersburg Boys Choir. Since my mother had noticed that I could sing and that I successfully tried to get some music out of our piano – it was kind of a toy for me at that time, just after the war, when real toys were not available – she let me take part in a competition. Read More →

Der Pianist Konstantin Lifschitz (*1976) präsentiert 2015 bei Orfeo eine Neueinspielung der Goldberg-Variationen, seine zweite Aufnahme dieses Werks, das er 12996 bereits für Denon aufgenommen hatte. Martin Hoffmeister hat sich mit Lifschitz über Bach und andere Themen unterhalten.

Konstantin Lifschitz
(c) Sona Andreasyan

Herr Lifschitz, im Zusammenhang mit den Werken Johann Sebastian Bachs wird nicht selten das Adjektiv transzendent bzw. transzendierend bemüht. Reicht die Musik des Thomaskantors an den Himmel?
Ich lebe nicht im Himmel. Ich weiß also nicht, ob seine Musik bis dorthin reicht, zumal jeder unter ‘Himmel’ etwas anderes versteht. Allerdings hoffe ich, dass Bachs Musik das Herz erreicht, was auch keine geringe Herausforderung ist. Read More →

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