Viel Schmerz und viel Trauer gibt es auf dieser CD aus der Reihe ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’. Das ‘Calidore Quartet’, dessen Name sich aus ‘California’ und ‘Doré’ (vergoldet) zusammensetzt, spielt zunächst das Quartett in fünf Sätzen von Paul Hindemith, das mit einem regelrechten Lamento-Satz beginnt, aber auch im weiteren Verlauf trotz einiger unbekümmerter Momente, eher depressive Musik enthält, die das ‘Calidore Quartet’ packend interpretiert. Nicht weniger expressiv werden die ‘Drei Stücke’ von Stravinsky, gespielt, bissig, sarkastisch und am Ende ebenfalls von Trauer erfüllt.
Die kleine Suite von Jacques de la Presle (1888-1969) ist voller Charme und sorgt, genau wie Erst Tochs sensuelle Serenade für leichtere Stimmungen, wie sie sich auch in den Ecksätzen des vierten Milhaud Quartetts zeigen, während der Mittelsatz (Funèbre) an die düsteren Passagen aus Hindemiths Quartett erinnern und vom ‘Calidore Quartet’ sehr vertiefend gestaltet werden.
Das zwischen Schwermut und charmanter Leichtigkeit variierende Programm profitiert eindeutig vom engagierten Musizieren der vier Quartett-Mitglieder, das der Toningenieur in einem sehr direkten und präsenten Klangbild eingefangen hat, das die Eindringlichkeit des Interpretierens noch verstärkt.