Die Klavierkonzerte von Frédéric Chopin gibt es auf dieser CD in der
ungewöhnlicher Besetzung für Klaviersextett, die die ‘Berliner Camerata’, von der Fassung für Streichquartett von Bartolmiej Kominek aus dem Jahre 2004 ausgehend, nachbearbeitet hat.
Das Problem der Aufnahme sehe ich in ihrer ‘doppelten’ Akustik. Es gibt eine akustische Ebene, klar und mit reichlich Raum für das Klavier, sowie eine zweite Ebene, davor gesetzt, mit den fünf Streichern, etwas dumpf, sehr direkt und eben ohne Raum. Das ergibt ein Ungleichgewicht zugunsten des Klaviers und spielt gerade die Trumpfkarte des Kammerensembles, des Klaviersextetts nicht aus: es bleiben in beiden Werken Klavierkonzerte! Da ziehe ich dann doch die Bearbeitung für Streichorchester und Klavier von Wojciech Rajski vor (mit Daniil Trifonov und dem ‘Polish Chamber Philharmonic’ bei Dux herausgekommen).
Doch nun zur Musik: Das kristallklare und dennoch warm-runde, sehr gefühlvolle Spiel des jungen Schweizers Joseph-Maurice Weder (*1988) gefällt mir sehr gut. Es kommt im Zusammenspiel mit dem ebenfalls exzellenten ‘Berliner Camerata’ immer wieder zu Momenten, wo man den Atem anhält, so schön klingt die Musik (man gewöhnt sich halt an den Klang der Aufnahme).
Chopin’s piano concertos are presented here in a very recent version for piano sextet. Acoustically strings and piano seem to act on different levels, and so the chamber music effect is in fact not realized. The playing of both the pianist and the Berliner Camerata is excellent and often moving.