Antoni Orlowski, ein Kommilitone von Chopin und nicht weniger begabt, war der erste, der Werke des großen polnischen Komponisten bearbeitete, um sie anderen interessierten Kreisen zugänglich zu machen. Nach diesen Anfängen gab und gibt es vielleicht heute noch kein Halten mehr für eine Reihe von anderen Komponisten, die die Werke Chopins bearbeiteten. oder auch ausführende Künstler, die für ihr Instrument solche Bearbeitungen vornahmen.
Im reichhaltigen Werkkanon, der bei Chopin vor allem auf Klavierkompositionen fokussiert ist, finden sich auch etliche Lieder. Bearbeitungen von Liedern auf Texte polnischer Dichter für Cello und Klavier wurden für diese Aufnahme mit Bearbeitungen von reinen Klavierwerken zusammengestellt. Als Bearbeiter sind bekannte Namen wie Carl Davidov, Auguste Franchomme, Alexander Abramovich Krein, Kazimierz Michalik, Maciej Padarewski sowie David Popper zu nennen.
Es ist mithin eine facettenreiche Sammlung, welche die polnischen Künstler Tomasz Strahl und Janusz Olejniczak hier spielen. Der jüngere Cellist und der arriviertere Pianist gehen diese von Aufgabe mit großem Ton und viel Feingefühl an. Chopins Musik zeichnet sich durch singbare Melodik und eine hochexpressive Harmonik aus, die souverän mit Chromatik, Enharmonik und alterierten Akkorden umgeht und damit ihre ganz eigene Wirkung hervorruft. Diese Kompositionsweise macht die Musik sowohl einmalig als auch Chopin weltweit zu einem der meist geschätzten Komponisten bis heute.
Die singbare Melodik ist für ein sonores und quasi die tiefe menschliche Stimme imitierendes Instrument wie das Violoncello wie geschaffen. Tomasz Strahl weiß diese Voraussetzungen mit ausdrucksstarkem und intensivem Spiel zu beleben. Er nutzt ein kräftiges weites Vibrato. Die Aufnahmetechnik, die die klangvolle Darstellung fördert, lässt beide Instrumente intensiv erschallen. Der Pianist steuert mit Sensibilität seinen Part zum Gelingen bei.