Diese Anthologie mit Chorliedern der britischen Komponistin Roxanna Panufnik zeigt sie als eine einfallsreiche und in einem durchaus eigenen Stil komponierende Tonsetzerin, die besonders wenn es um geistliche Themen geht, zu einer starken Ausdruckskraft findet.
Das längste der 11 Lieder, ‘Unending love’, eröffnet das Programm. Es benutzt ein Gedicht des indischen Dichters Rabindranath Tagore (1861-1941) und vermischt auf eine höchst originelle Weise westliche und südindische Musik, mit, als prägendem Element, karnatischem, also süd-indischem Gesang. Der Chor ‘Ex Cathedra’ wird in diesem sehr originellen Stück von dem auf indische Musik spezialisierten Ensemble ‘Milapfest’ begleitet.
‘Celestial Bird’ benutzt ein mystisches Gedicht der Karmeliterin Jessica Powers (1905-1988). Panufniks ‘Salve Regina’ ist eine Hommage an eine Benediktinerin, zu der die Komponistin eine enge Beziehung hatte.
‘O hearken’ (für den ‘Westminster Abbey Choir’ geschrieben) und ‘The St Pancras Magnificat and Nunc dimittis’ sind ausdrucksstarke geistliche Lieder, während das romantische und streckenweise in seinem Schmerz tiefschürfende ‘Since we parted’ zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs komponiert wurde.
William Blakes ‘A cradle song’ ist ein Weihnachtslied im Stil eines Wiegenlieds. ‘Deus est caritas’ soll in freudiger Stimmung an die Eltern des Auftragsgebers erinnern.
Panufnik’s Sohn Benedict Macklow-Smith ist der Solist in ‘St Aidan’s Prayer’, einem Werk, das die Komponistin 2016 zum 80. Geburtstag ihres Paten, des polnischen Künstlers Andrzej Dzierzynski komponierte.
‘Child of Heaven’ ist eine weitere Auseinandersetzung mit indischer Musik und lässt das Programm auf eine freudig-erregte und gleichzeitig mysteriöse Weise zu Ende gehen.
Und so bestätigt denn auch diese auf hohem Niveau musizierte Veröffentlichung unseren guten Eindruck von Roxanna Panufnik, deren immer anspruchsvolle und gleichzeitig zugängliche Musik Emotionalität mit Sinnlichkeit und einem lyrischen Farbenspiel verbindet.