Dies ist ohne Zweifel eine der schönsten Bach-Aufnahmen, die ich in letzter Zeit gehört habe. Christian Zacharias ist ein Pianist, der den großen Trubel meidet und nur selten mediales Interesse erweckt. Deshalb gerät er gerne schnell in Vergessenheit, doch musikalisch ist er zweifelsohne einer der ganz Großen, insbesondere was seine Interpretationen von Bach, Mozart und Schumann anbetrifft. Zacharias ist kein Interpret, der das Neue oder das Andere sucht; vielmehr ist er ein Vertreter eines sehr klassischen Stils, der heute bei Vielen fast verpönt ist. Auch bei dieser Aufnahme der Partita a-Moll und den drei Französischen Suiten bekennt sich Zacharias zu einer zeitlosen Tradition, ähnlich, wie das auch Grigori Sokolov tut. Dementsprechend gibt es nur Musik, denn Zacharias tritt bewusst hinter den Komponisten und seine Musik zurück. Er lässt die Musik fließen und aus sich herausströmen. Ganz natürlich findet sie ihren eigenen Weg der Schönheit und berührt uns in jedem Moment.
Zacharias’ überragendes und doch sehr schlichtes Spiel erreicht geradedurch ihre Einfachheit und Natürlichkeit eine unwahrscheinliche Dichte. Wir sind hier sehr weit von der historisch informierten Aufführungspraxis entfernt, dafür sind wir aber hier dem Menschen Bach sehr nahe.
This is without doubt one of the finest Bach recordings I have heard recently. Christian Zacharias is a pianist who avoids the big hype and rarely arouses media interest. That is why he tends to be quickly forgotten, but musically he is undoubtedly one of the greats, especially in his interpretations of Bach, Mozart and Schumann. Zacharias is not a performer who seeks the new or the different; rather, he is a representative of a very classical style that is almost frowned upon by many today. In this recording of the Partita in A minor and the three French Suites, Zacharias also professes a timeless tradition, much as Grigori Sokolov does. Accordingly, there is only music, as Zacharias deliberately steps back behind the composer and his music. He lets the music flow and flow out of itself. Quite naturally, it finds its own path of beauty and touches us at every moment.
Zacharias’ outstanding and yet very simple playing achieves an improbable density just through its simplicity and naturalness. We are very far away from historically informed performance practice here, but instead we are very close to Bach the human being.