Der 1995 in Berlin geborene Christoph Heesch hat für die durch den Gewinn des Fanny-Mendelsohn-Förderpreises ermöglichte CD ein ebenso anspruchsvolles wie attraktives Programm mit Werken aus der Zeit um 1925 zusammengestellt.
Heesch, den ich schon mehrmals beim ‘Next Generation Festival’ in Bad Ragaz live erlebt habe und auch als Solocellist des Ensembles ‘Esperanza’ hoch schätze, spielt zu Beginn die dritte von Paul Hindemiths neoklassischen, konzertanten Kammermusiken. Sie sind für Ensemble und verschiedene Soloinstrumente komponiert. Die dritte aus dem Jahre 1924 ist ein kurzes Cellokonzert, in dem der Solist von einem nur zehnköpfigen Instrumentalensemble begleitet wird. Zusammen mit dem Berliner Ensemble ‘Eroica’ präsentiert Heesch das Stück in einer Interpretation, in der die instrumentale Eloquenz mit einer wohl dosierten Expressivität verbunden wird.
Jacques Iberts Konzert für Cello und Blasorchester vereint in einer raffinierten Tonsprache mit subtiler Farbgebung eine französische Identität mit einem feinen Divertimento-Charakter. Heeschs Cello, wohl eingebettet in den Ensembleklang, schwingt sich in Bereiche der Tonfärbung, die seine Musikalität unterstreichen.
Ein blühender, gesanglicher Ton von großer Intensität prägt das vom legendären Emanuel Feuermann uraufgeführte Cellokonzert von Ernst Toch, ein exquisites Werk, sehr rhythmisch und dennoch auch lyrisch, besonders in dem expressiven Adagio. Christian Heesch spielt es nicht nur kantabel, er ist auch in den schnelleren Passagen durch einen schwungvollen Klang ein herausragender Solist. Das Ensemble ‘Eroica’ spielt technisch souverän und mit einem leidenschaftlichen Engagement.
Martinu schrieb sein Concertino in Paris, wo sich sein Stil dem neuen, von Stravinsky geprägten Neoklassizismus anpasste. Christoph Heesch und ‘Eroica’ haben trotz des neoklassischen Ansatzes die emotionale Dringlichkeit des Stücks gut erfasst und spielen es sehr flüssig und konzertant, womit die Ausgangsidee des Komponisten vollauf berücksichtigt wird.
Christoph Heesch stellt sich somit als ein Solist vor, der durch Orchester- und Kammermusikspiel gelernt hat, sich mit seinen musikalischen Partnern abzustimmen und zu interagieren.