Irgendetwas stimmt nicht in diesem ‘Rheingold’: die Szene, wo Freia von den Riesen verschleppt wird und den Göttern die Kraft zu fehlen beginnt, weil ihnen die Äpfel der Jugend fehlen, scheint ihre Wirkung über die ganze Oper ausgedehnt zu haben. Oder hatte Valery Gergiev in den Tagen vor diesen Aufnahmen zu viel dirigiert, zu viel gearbeitet, das er soooo müde war und diesem ‘Rheingold’ den Lebensnerv stahl?
Das Leid beginnt schon in der Anfangsszene. Sie ist zwar ungemein detailreich im Orchester, ab ob der Details scheint Gergiev sich zu verzetteln und bleibt der Partitur so manches an Schwung und Dramatik schuldig. Müde findet er so seinen Weg in die Oper.
Noch bedächtiger geht’s dann in der Eheszene Fricka-Wotan zu, so richtig gemütlich und fast zärtlich verläuft die Diskussion. Wotan ist die Ruhe in Person, Fricka sorgt sich wohl, aber nicht wirklich heftig. Und das geht leider so weiter. Diesem ‘Rheingold’ fehlt es an Dramatik, an Leidenschaft, an Zündstoff, in einem Wort gesagt, an Intensität.
Das Orchesterspiel ist allerdings nicht nur am Anfang wegen seines Detailreichtums interessant, sondern es überrascht durch die ganze Oper hindurch mit einem sehr plastischen und farbreichen Spiel. Leider überdeckt es dabei die Sänger, die generell schwach sind und müde einher singen. Da kommen leider keine Begeisterung und keine Freude auf. Versungen und vertan! Nach der viel versprechenden ‘Walküre’ ist diese zweite Folge im Gergiev-Ring jedenfalls eine sehr herbe Enttäuschung.
This is definitely not the most exiting Rheingold one can imagine. The monotonously performed music lacks intensity and dramatic impetus. Freia’s apples are missing not only when Fasolt and Fafner are kidnapping the goddess of youth…