Bernsteins ‘Fancy Free’ besteht aus sieben symphonischen Stücken, die ursprünglich für den Konzertsaal gedacht waren, dann aber später vom Komponisten als Ballett für den Broadway eingerichtet wurden. Die Komposition enthält eine Musik, die das Schwungvolle und Verspielte mit Nostalgie mischt. Wie in vielen Werken Bernsteins wird die Stadt New York verherrlicht, die hier von drei Seeleuten auf Landurlaub besucht wird. Marin Alsop erzielt eine wunderbare Balance zwischen Rhythmik und Stimmungen, wobei die Musik herrlich swingen, aber auch genauso mit Sensualität begeistern kann.
Die beiden Ouvertüren zu den Musicals ‘Candide’ und ‘Wonderful Town’ dirigiert Alsop sehr zupackend, sehr rhythmisch und mit eher schnellen Tempi. Es sind zwei brillante Aufführungen.
‘Anniversaries’ ist im Original ein Zyklus von Klavierminiaturen, die Bernstein Familienmitgliedern und engen Freunden zum Geburtstag komponierte. Hier erklingen die Stücke erstmals in der von Garth Edwin Sunderland orchestrierten Fassung. So wirkungsvoll und farbig diese Orchestrierungen auch sind, es geht darin sehr, sehr viel von der Intimität verloren, die die Musik zwischen dem Komponisten und den Geehrten herstellt und die die direkte Beziehung viel ehrlicher darstellt als die Orchesterfassung. Es ist, als stelle sich das Orchester zwischen den Komponisten und die Geburtstagskinder.