Il Gondoliere Veneziano; Tartini: Aria del Tasso; Vivaldi: 2 Konzerte RV 90 &107; Cerutti: Il passaggio notturno in gondoletta; Mayr: La biondina in gondoletta; Auletta: Sono i zerbini come le rose, u.v.a.; Holger Falk, Bariton, Nuovo Aspetto, Merzouga; 1 CD Prospero Classical PROSP0003; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 04/2020 (79') -Rezension von Remy Franck
Nachdem das Reisen unmöglich geworden ist, kann man ja auch ganz einfach musikalisch reisen: der Bariton Holger Falk nimmt uns mit nach Venedig, Anziehungspunkt für Reisende aus aller Welt, und er erkundet dort das jahrhundertealte Liedrepertoire der Gondoliere, angereichert mit O-Tönen von Schauplätzen der Lagunenstadt, die die Reise akustisch reeller werden lassen.
Es ehrt Falk, dass er nicht den leichten Weg ging und sein Programm mit Schlagern à la O Sole Mio füllte, die gar nichts mit Venedig zu tun haben, sondern authentische venezianische Kanzonen singt, deren Schönheit man viel lieber genießt als unpassende Lieder.
Zusammen mit den erwähnten O-Tönen und den Instrumentalstücken ergibt das ein lockeres, abwechslungsreiches Programm.
Ein anderes Plus ist Falks Gesang. Er versucht nicht, die Lieder künstlich zu veredeln, sondern singt sie mit der besonderen Klangfarbe der Gattung so genuin wie möglich, temperament- und kraftvoll sowie mit sprühender Rhetorik, mal ruhig-besinnlich, mal aufgeregt-leidenschaftlich oder richtig neckisch.
Now that travelling has become impossible, it is rewarding to travel simply by music: baritone Holger Falk takes us to Venice, exploring the centuries-old song repertoire of the gondoliers, enriched with original sounds from locations in the city, which make the journey acoustically even more real.
Falk does not go the easy way with hits à la O Sole Mio, which have nothing to do with Venice, but he is rather using authentic canzones whose beauty is more welcome than unsuitable songs.
Together with the mentioned sounds and the instrumental pieces this results in a charming and varied program.
Another plus is Falk’s singing. He does not try to artificially refine the songs, his genuine singing has the special timbre of the genre, it has temperament and power, as well as a sparkling rhetoric, being sometimes calmly contemplative, sometimes excitedly passionate or really bantering.