Imre Szechenyi: Walzer & ungarische Märsche für Klavier (Le Château de Celles; Ungarischer Marsch; Wintermärchen Walzer; Unser letzter Walzer; Csardas hongrois; Geburtstagswalzer; Palais-galop; 3 Walzer für Klavier 4-händig; Lovesjatek magyar indulo für Klavier 4-händig; Walzer vierhändig; Einleitung & ungarischer Marsch für Klavier 4-händig); Istvan Kassai, György Lazar, Klavier; 1 CD Naxos 8.574307; Aufnahme 01.2020, Veröffentlichung 25.6.2021 (75'50) – Rezension von Remy Franck
Istvan Kassai und in einigen Stücken zusätzlich auch György Lazar spielen Klaviermusik von Graf Imre Szechenyi (1825-1898). Dieser war ein hoch angesehener österreichisch-ungarischer Diplomat und Politiker, der in seiner Freizeit komponierte. Er war ein enger Freund von Johann Strauss, der ihm den Gedankenflug-Walzer op. 215 widmete.
Szechenyi komponierte angeblich viele Walzer, von denen jedoch nur wenige erhalten sind. Die meisten erklingen auf dieser CD in Ersteinspielungen. Auf dem Programm der CD steht auch Franz Liszts Bearbeitung von Szechenyis Ungarischem Marsch.
Zunächst einmal fällt dem Hörer der Klavierklang auf. Er ist eigentlich sehr gut, dennoch aber apart. Gespielt wird hier auf einem Bechstein-Klavier aus dem Jahr 1908, das einmal im Besitz von Wagners Enkel Wolfgang war und laut Backcover-Info ‘im Originalzustand’ sein soll.
Doch nicht nur der Klavierklang ist attraktiv, weil er so gut zu der Musik passt, sondern auch die Interpretationen sind ganz exzellent. Istvan Kassai spielt mit totaler Hingabe, markantem Rubato und wunderbar einstudierter, aber spontan wirkender Rhythmik. Dabei klingt alles sehr frisch und lebendig, auch in den vierhändigen Stücken, wo sich zu dem von der Musik hörbar begeisterten Kassai ein nicht weniger engagierter György Lazar hinzugesellt. …gesellt ist übrigens ein passendes Wort. Dies ist nämlich eine sehr gesellige CD!
Istvan Kassai and in some pieces additionally György Lazar play piano music by Count Imre Szechenyi (1825-1898). The latter was a highly respected Austro-Hungarian diplomat and politician who composed in his spare time. He was a close friend of Johann Strauss.
Szechenyi supposedly composed many waltzes, but only a few of them have survived. Most of them are heard on this CD in premiere recordings. Additionally we can hear Liszt’s arrangement of Szechenyi’s Hungarian March.
The first thing that strikes the listener is the piano sound. It is actually very good, yet distinct. The pianists use a Bechstein grand from 1908, which was once owned by Wagner’s grandson Wolfgang and is said to be ‘in original condition’ according to the back-cover information.
However it is not only the piano sound that is attractive, because it suits the music so well, but the interpretations are truly excellent. Istvan Kassai plays with total abandon, striking rubato and wonderful rhythm. All sounds very fresh and lively, even in the four-hand pieces where Kassai, who is audibly enthusiastic about the music, is joined by a no less committed György Lazar. This is, after all, a very convivial CD!