Es gibt Einspielungen, die haben ein interessantes und lohnendes Sujet und sie werden von langjährig erfahrenen Spezialisten für diese Materie dargeboten. So sind alle Zutaten für ein Gelingen erfüllt. Und trotzdem will beim Rezensenten keine Freude aufkommen. So ein Fall liegt hier unter dem Laserstrahl.
Alla Francesca unter Leitung von Brigitte Lesne zeigen anhand von gut zwei Dutzend Liedern Formen der Liebe, die erfüllte und die der unglücklich verheirateten Frauen ebenso wie die reale und die höfische, also die unerreichbare Liebe zur Hofdame, ‘l’Amour de loin’. Und darüber hinaus gibt es noch die religiös bestimmten Lieder der Liebe zur Jungfrau Maria. Dabei mischen sie Lieder in lokaler Sprache mit solchen mit lateinischem Text. Mit dieser Auswahl unterstreichen sie die Verbreitung melodischer und poetischer Themen in diversen Varianten, Anleihen und Imitationen. Dieser breite Bogen wird von den fünf Mitgliedern des Ensembles Alla Francesca gestaltet, die jeder sowohl mit ihrem Gesang als auch mit Instrumenten diesen Kosmos erklingen lassen.
Dass dem Rezensenten das Timbre der Stimmen nicht gefällt, ist vielleicht Geschmacksache, kann aber nicht außer Betracht bleiben. Bemerkenswert ist die abwechslungsreich arrangierte Folge der Stücke, die lyrische neben durch Schlagzeug geprägte rhythmische und dann wieder aufblühende stellt und so keine Monotonie aufkommen lässt. So zeichnet sich die Aufnahme durch eine gute gestalterische Planung aus, der die Realisierung nicht so ganz folgen kann.
With a good two dozen songs, Alla Francesca conducted by Brigitte Lesne shows all forms of love, both the fulfilled and the unhappy, as well as the real and the courtly, i.e. the unattainable love of the lady-in-waiting, l’Amour de loin. And beyond that there are also the religious songs of love for the Virgin Mary. This wide program is presented by the five members of the ensemble Alla Francesca with their singing and with instruments. The fact that the reviewer does not like the timbre of the voices might be a matter of taste, but cannot be left out of consideration. Rather remarkable is the variedly arranged sequence of the pieces, which places lyrical ones next to rhythmic ones that are shaped by drums and then others blossoming, so that no monotony can arise. The recording is characterized by a good concept, which the realization cannot quite follow.