Chiaroscuro - Johann Sebastian Bach: Chromatische Fantasie & Fuge BWV 903 + Toccata e-moll BWV 914 - Johann Sebastian Bach / Ferruccio Busoni: Choräle BWV 639, Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, & BWV 659, Nun komm, der Heiden Heiland - Frédéric Chopin: Fantaisie f-Moll op. 49 + Barcarolle op. 60 + Nocturnes Nr. 17 & 18, Klavier; # Evidence EVCD130; Aufnahme 04.2024, Veröffentlichung 24.01.25 (63’56) - Rezension von Alain Steffen ** (For English please scroll down)

Dieses Bach-Chopin-Album mit dem Titel Chiaroscuro, der in der Malerei so viel bedeutet wie Hell-Dunkel, ist stilistisch irgendwie schwer einzuordnen. Und gerade das macht die Werke und ihre Interpretationen dann auch erst so richtig interessant.

Die Pianistin Bella Schütz unterwirft die Musik keiner wirklichen Tradition, sondern spielt sie direkt und intuitiv. Ihr Bach klingt jung, frisch und unverbraucht, ebenso Chopins wunderbare Fantasie op. 49. Dann aber wechselt die Interpretin die Stimmung und betritt mit Chopins Nocturne Nr. 17 & 18 sowie der Barcarolle op. 60 einen anderen Boden. Aber auch hier blickt bei aller Ernsthaftigkeit immer wieder eine gewisse Leichtigkeit des Seins und ein tröstlicher Optimismus durch. Bella Schütz erweist sich dabei immer als kluge und sichere Gestalterin, die niemals aufdringlich agiert, sondern sich immer in den Dienst der Werke stellt und diesen oft als sehr ernst angesehen Stücken mit ihrer positiven Grundeinstellung eine Menge an guttuender Leichtigkeit mit auf den Weg gibt.

This Bach-Chopin album, entitled Chiaroscuro, which in painting means light and dark, is somehow difficult to categorize stylistically. This is what makes the works and their interpretations so interesting.

The pianist Bella Schütz does not subject the music to any real tradition, but plays it directly and intuitively. Her Bach sounds young, fresh and unspent, as does Chopin’s wonderful Fantasy op. 49, but then the interpreter changes mood and enters another realm with Chopin’s Nocturne Nos. 17 & 18 and the Barcarolle op. 60. But even here, despite all the seriousness, a certain lightness of being and a comforting optimism shine through. Bella Schütz always proves to be a wise and confident interpreter, who is never obtrusive, but always places herself at the service of the works and, with her positive attitude, lends these often very serious pieces a good-natured lightness.

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