Das Quatuor Adorno hat die Streichquartette von Mario Castelnuovo-Tedesco aufgenommen, darunter die beiden ersten als Ersteinspielungen. In allen drei Werken hat Castelnuovo-Tedesco vom Lande geprägte Ideen verarbeitet.
Wurde das erste Quartett komponiert, als er noch in Italien lebte, schuf er das zweite auch dort, und zwar anlässlich eines Besuchs, nachdem er in die USA übergesiedelt war. Die Zerstörungen nach dem Zweiten Weltkrieg mögen den Charakter getrübt haben, aber eigentlich drückt es seine Liebe zur Landschaft um Florenz herum aus.
Insbesondere auch das dritte Quartett trägt autobiografische Bezüge. Auch hier spielt ein Besuch in Italien im Hause eines Freundes des Auslöser, wenn auch das Stück in Beverly Hills geschrieben wurde. So spiegelt das Werk Erinnerungen des Komponisten an seine Heimat und die herzlichen Beziehungen, die er dort pflegte. Mit Satztiteln, die eine Art Programm andeuten, ‘Rückkehr nach Vallombrosa’, ‘Die Abtei’, ‘Der kleine Zug’ sowie ‘Diskussion und Sonnenuntergang’ deutet er auf persönliche Erlebnisse in seiner früheren Heimat hin.
Das Quartetto Adorno, knapp 10 Jahre bestehend, bietet dem Hörer diese Werksammlung in belebten Interpretationen an, die die Musik mit Elan und Ausdruckskraft angehen und dabei auch die teilweise modernen Texturen nicht außer Acht lassen. Sie zeigen die über einen Großteil der Lebensspanne entstandenen Quartette mit einem einheitlichen Gestus, so dass sich die musikalische Sprache von Castelnuovo-Tedesco immer leicht erkennen lässt. Da die Werke jedem Instrument seine hervorgehobenen Momente bieten, erhält man auch einen guten Eindruck vom Quartetto Adorno an und für sich, dass eine gesunde Mischung aus den einzeln erklingenden Situationen wie auch dem gemeinsam der Musik folgenden Klang des Ensembles erzielt.
The Quatuor Adorno has recorded the string quartets by Mario Castelnuovo-Tedesco, including the first two as premiere recordings. In all three works, Castelnuovo-Tedesco has incorporated ideas influenced by his native country. If the first quartet was composed while he was still living in Italy, the second was also written there, but on the occasion of a visit after he had moved to the USA. The destruction after the Second World War may have tarnished its character, but it actually expresses his love of the landscape around Florence. The third quartet in particular also bears autobiographical references. Here, too, a visit to Italy at a friend’s house is the catalyst, even though the piece was written in Beverly Hills. The work thus reflects the composer’s memories of his homeland and the cordial relationships he cultivated there. With movement titles that suggest a kind of program, ‘Return to Vallombrosa’, ‘The Abbey’, ‘The Little Train’, and ‘Discussion and Sunset’, he alludes to personal experiences in his former homeland.
The Quartetto Adorno, in existence for almost 10 years, offers the listener this collection of works in lively interpretations. They play the music with verve and expressiveness, without ignoring the sometimes modern textures. They present the quartets, written over a large part of the composer’s lifetime, with a unified gesture, so that Castelnuovo-Tedesco’s musical language is always easily recognizable. As the works offer each instrument its own highlighted moments, one also gets a good impression of the Quartetto Adorno in and of itself, which achieves a healthy mixture of the individually sounding situations as well as the ensemble sound that follows the music together.