Paul Henley: Streichquartette 1 und 2 + Elegie + Piangendo; Jarualda String Quartet (Alex Postlethwaite, David Joyce, Violine, Jane Park, Viola, Ruth Henley, Cello); # Ulysses Arts 83780; Aufnahme 07.2022; Veröffentlichung 20.09.2024 (55'28) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Der Engländer Paul Henley war zunächst vor allem Opernsänger, bis er sich entschloss, den Schwerpunkt auf das Komponieren zu legen. Das war in diesem Jahrhundert. Die zu hörenden Kompositionen für die Besetzung Streichquartett stellen bis auf ein früheres sehr kurzes Werk sein gesamtes Schaffen in diesem Bereich vor. Seine Musik bietet harmonisch mitunter ein wenig fordernde Klangwelten, die aber durch eine sich organisch entwickelnde Gestaltung im Übrigen aufgefangen werden. Dabei unterscheiden sich die beiden Quartette deutlich. Während das erste sanft und nachdenklich wahrzunehmen ist, stellt sich das zweite mit Frustration, sogar Wut, entschieden anders dar. Die beiden einsätzigen Stücke sind jeweils erinnernden Charakters, bei der Elegy an seine Pflegeeltern, bei Piangendo, also Weinen, an das inzwischen aufgelöste Allegri Quartet.

The Jarualda String Quartet wurde 2021 gegründet. Sein Name ergibt sich aus den jeweils beiden Anfangsbuchstaben der Vornamen der Interpreten. Bei den Mitgliedern handelt es sich um freischaffende Musiker mit reichhaltiger Erfahrung. Ihr Zusammenwirken als Quartett zeigt diese Werke als modern anmutende und zugleich doch in ihrem musikalischen Fluss zugängliche Musik. Dabei gelingt es ihnen, wie etwa im ersten Quartett die viel verwendeten Synkopen, unaufgeregt, aber punktgenau darzustellen.

The Englishman Paul Henley was initially primarily an opera singer until he decided to focus on composing. That was in this century. The compositions to be heard for string quartet represent his entire output in this area, with the exception of a very short earlier work. Harmonically, his music sometimes offers somewhat challenging soundscapes, which are, however, balanced out by an organically developing design. The two quartets are clearly different. While the first is gentle and thoughtful, the second is decidedly different with frustration, even anger. The two single-movement pieces are both reminiscent in character, the Elegy of his foster parents, the Piangendo, i.e. Weinen, of the now disbanded Allegri Quartet.

The Jarualda String Quartet was founded in 2021. Its name is derived from the first two letters of the performers’ first names. The members are freelance musicians with a wealth of experience. Their collaboration as a quartet presents these works as music that is both modern and yet accessible in its musical flow. In doing so, they succeed, as in the first quartet, for example, in presenting the frequently used syncopations in an unagitated but precise manner.

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