Karneval bedeutet Maske, Verkleidung, Lebensfreude. Etwa in diesem Umkreis bewegt sich Asya Fateyeva mit ihren vorwiegend aus Bühnenwerken erwachsenen Kompositionen für Saxophon, die sie vorstellt, um den chamäleonhaften Charakter des Saxophons zeigen zu können.
Mit einer neuen Kadenz von Karparov bekommt das großartige Konzert von Glazunov einen neuen Touch. Die Nähe des Saxophonklangs zur menschlichen Stimme wird besonders im Duo mit Arno Bornkamp in der für Saxophon umgeschriebenen Arie von Delibes deutlich. Zwei neue Werke ergänzen das Programm. Dabei erweckt die Opernfantasie von Christian Lauba den Eindruck, bekannte Opernpassagen zu zitieren, bietet aber fast ausschließlich kunstvoll nachgeahmte Töne.
Die von der Krim stammende Solistin hat sich nach mehreren Wettbewerbserfolgen ihren Platz im Musikleben erworben, so im ‘Alliage Quintett’. Ihr Ansinnen, die Welten und Stimmungen, die dieses Instrument erzeugen kann, erlebbar zu machen, erfüllt sie mit dieser Aufnahme mit einer derartigen Leichtigkeit, Raffinesse und Nonchalance, dass man einfach dahinschmelzen muss. Genuss pur.
Das Kammerorchester aus Heilbronn unter Ruben Gazarian lässt sich von dieser Lebenslust anstecken und turnt artistisch durch die Noten. Köstlich auch das Aushauchen zum Ende der Scheibe.