Lebensbedrohliche Momente, Todesängste scheinen besondere schöpferische Kräfte freizulegen. Ist es Protest gegen ein Unrechtsregime? Ist es Auflehnen gegen das Schicksal, gegen das Unvermeidbare? Viele Komponisten wurden unter dem Nazi-Regime verfolgt, eingekerkert und umgebracht – besonders jene jüdischer Abstammung. Hatte nicht der unsägliche kleine Lautsprecher Joseph Goebbels behauptet, dass die deutsche Kultur sehr gut ohne ihre jüdische Tradition auskommen kann?
Erwin Schulhoff, Leo Smit, Hans Gal, Günter Raphael, Alexandre Tansman gehören zu jenen Verfemten, die zum Schweigen gebracht wurden.
Anne-Catherine Heinzmann und Thomas Hoppe haben ihnen nun wieder eine Stimme verliehen. Es ist die Stimme aufgewühlter Poesie und romantischen Nachklangs. Anne-Catherine Heinzmann vermittelt uns mit einem sehr geschmeidigen, nie prassenden, nie opulenten Ton von butterweicher dynamischer Ausprägung die Zeitlosigkeit dieser Musik, ihre zarte und intensive Leidenschaft.