Die Abbey Road Studios haben eine namhafte Geschichte, die auch, aber durchaus nicht nur, mit den Beatles verbunden ist. Einer der häufigsten Nutzer für Aufnahmen war etwa Yehudi Menuhin. Auch das Violinkonzert von Delius und The Lark Ascending von Vaughan Williams wurden auch an diesem Ort aufgenommen. Jetzt kommt ein neues Werk dazu, das die Räumlichkeit im Namen trägt. Das Abbey Road Concerto vom Geiger und eben auch Komponisten Guy Braunstein versammelt Stücke der Beatles, die mit Intermezzi musikalisch verbunden sind, in seiner Lesart.
Damit ist ihm eine Symbiose geglückt, die die Popmusik in ein orchestrales Format gießt, ohne dass der eine Stil dem anderen etwas aufzwingt oder ihn übertüncht. Solch eine Vermischung gelingt nicht jedem. Vielmehr handelt es sich hier um eine gelungene Melange, die sowohl dem symphonischen Format, den geigerischen Aspekten wie auch der Rock Musik Rechnung trägt. So bietet sich das Abbey Raod Concerto in seiner Ausgestaltung als eine andere Art der Bilder einer Ausstellung an.
Nimmt man das Spiel von Guy Braunstein, so zeigt sich, dass er an einigen Stellen, vor allem in dem Konzert von Delius und der aufsteigenden Lerche mit sehr süffigem Ton und Vibrato durchaus kurzfristig auch ausdrucksprägnant zu spielen weiß. Größtenteils jedoch lenkt er seine Interpretation in eleganten und fein austarierten Bahnen. Damit gelingt ihm eine im Gesamtbild intensive und dem Charakter der Werke entgegen kommende Interpretation, die nicht zu dick aufträgt. The Lark Ascending etwa wird zu einem zart auffliegenden Singvogel, der mit seiner Arie überzeugt und weder korpulent ist noch mit unnötigem Farbauftrag übertreibt.
Das Orchestre Philharmonique Royal de Liège agiert zusammen mit Alondra de la Parra als ein den Solisten in allen Belangen unterstützender und sich auch einbringender Partner, so dass die Beteiligten zu einer einmütigen Gemeinschaft gelangen, die den Geist der Musik trägt. Zusammen mit der exzellenten Aufnahme, allerdings im Konzertsaal in Lüttich, nicht in den Abbey Road Studios sowie dem Text, der in einem Interview mit Solist und Dirigentin deren Ideen der Zusammenarbeit erläutert, liegt ein äußerst gelungenes Ergebnis vor.
Abbey Road Studios has a notable history that is also, but by no means exclusively, associated with the Beatles. One of the most frequent users for recordings was Yehudi Menuhin. Delius’ Violin Concerto and Vaughan Williams’ “The Lark Ascending” were also recorded at this location. Now a new work has been added that bears the location in its name. The Abbey Road Concerto by violinist and composer Guy Braunstein brings together pieces by the Beatles, which are musically linked to intermezzi, in his own interpretation.
He has thus achieved a symbiosis that pours pop music into an orchestral format without the one style imposing anything on the other or drowning it out. Not everyone succeeds in such a mixture. On the contrary, this is a successful blend that does justice to the symphonic format, the violin aspects and the rock music. The Abbey Raod Concerto thus presents itself in its arrangement as a different kind of Pictures at an Exhibition.
If we take Guy Braunstein’s playing, we can see that in some passages, especially in the concerto by Delius and The Ascending Lark, he knows how to play with a very sweet tone and vibrato, even expressively at short notice. For the most part, however, he steers his interpretation along elegant and finely balanced lines. As a result, he succeeds in creating an interpretation that is intense overall and in keeping with the character of the works without being too overbearing. The Lark Ascending, for example, becomes a delicately soaring songbird that convinces with its aria and is neither corpulent nor overdone with unnecessary application of color.
Together with Alondra de la Parra, the Orchestre Philharmonique Royal de Liège acts as a partner supporting and contributing to the soloist in all respects, so that the participants become a unanimous community that carries the spirit of the music. Together with the excellent recording, albeit in the concert hall in Liège and not in the Abbey Road Studios, as well as the text, which explains the ideas behind the collaboration in an interview with the soloist and conductor, this is an extremely successful result.