« Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung…“ lautet der eigentliche Titel von Heinrich Schütz’ erstem oratorischem Werk. Während der Sieg vor allem in der Schlusssequenz – Victoria – gefeiert wird, ist die Fröhlichkeit nur bedingt zu spüren. In dieser Musik geht es vor allem um Betrachtung, um Bewusstwerdung des Unmöglichen – der Auferstehung.
Wer sich mit dieser neuen Aufnahme der Auferstehungshistorie auseinandersetzt, sollte unbedingt Oliver Geislers Einführung im Booklet lesen. Sie trägt ihren nicht unwesentlichen Teil zu dieser hervorragenden Produktion bei.
Wir haben ganz bewusst von Auseinandersetzung mit dieser Musik geschrieben, denn dazu werden wir geradezu vom Ensemble Polyharmonique aufgefordert. Das Klangbild ist durchweg fast protestantisch schlicht und im Grunde genau das Gegenteil vom Thema, das es schildert. Aber genau diese Schlichtheit, die Intimität der Gefühle, der Irritationen, die die beteiligten Personen von der Grablegung bis nach Emmaus erleben, lassen den Zuhörer erst die eigentliche Dimension der Geschehnisse um Ostern erfahren.
Eine zentrale Rolle spielt der Evangelist, der Erzähler, der den Zuhörer durch seine unspektakuläre, unaffektierte Rhetorik mit sicherer Hand durch die Ereignisse geleitet. Das perfekte Modellieren einzelner Worte, zentraler Textstellen ist das wesentliche dramaturgische Element, mit dem das Ensemble Polyharmonique « das Unbegreifliche begreifbar“ (cf. Booklet) macht. Text und Musik sind für den Zuhörer in der Tat greifbar, in der Art, dass man sich ganz persönlich auf das Gesagte einlassen kann.
« Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung… » is the actual title of Heinrich Schütz’s first oratorio work. While victory is celebrated especially in the final sequence – Victoria – there is only a limited sense of joyfulness. This music is primarily about contemplation, about becoming aware of the impossible – the resurrection.
Anyone who is considering this new recording of the resurrection history should definitely read Oliver Geisler’s introduction in the booklet. It contributes its not insignificant part to this excellent production.
We have quite deliberately written about an examination of this music, because we are virtually invited to do so by the Ensemble Polyharmonique. Throughout, the sound is almost Protestant in its simplicity, and basically just the opposite of the theme it portrays. But it is precisely this simplicity, the intimacy of the feelings, the irritations experienced by the people involved from the burial to Emmaus that allows the listener to experience the true dimension of the events surrounding Easter.
A central role is played by the evangelist, the narrator, who guides the listener through the events with a sure hand through his unspectacular, unaffected rhetoric. The perfect modeling of individual words, central passages of the text is the essential dramaturgical element with which the Ensemble Polyharmonique makes « the incomprehensible comprehensible » (cf. booklet). Text and music are indeed tangible for the listener, in the way that one can personally engage with what is being said.