Bela Bartok: Violinkonzert Nr. 2 Sz 112 - Miklos Rozsa: Violinkonzert op. 24; Roman Simovic, Violine, London Symphony Orchestra, John Edusei, Simon Rattle; # LSO 0886; Aufnahme 06. + 10.2022, Veröffentlichung 08.-15.11.2024 (73'28) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Die Kombination der Konzerte von Bartok und Rozsa ist sinnstiftend, haben doch beide die Volksmusik ihrer ungarischen Heimat für ihre Kompositionen nutzbar gemacht. Und bei Rozsa ist der Einfluss von Bartok und Kodaly vernehmbar, wenn er auch nicht ihr Schüler war. Rozsa schuf sein Werk für und zusammen mit Jascha Heifetz. Als sich Heifetz in der gemeinsamen Abstimmung von Rozsa eine besonders nach Volksmusik klingende Stelle vorspielen ließ, um den Charakter besser zu erfassen, konnte Rozsa danach feixen, er habe Heifetz unterrichtet.

Neben dem von Bartok wirkt das Konzert von Rozsa deutlich markanter und rauer in seinem Auftritt. Bartok bietet in seinem Werk stärker ausgeprägte ruhige Momente an, die eine konziliantere Lesart vermitteln.

Der Geiger Roman Simovic hat die beiden Soloparts übernommen, um die Werke mit dem Orchester, bei dem er Konzertmeister ist, einzuspielen. Mit seiner glänzenden Technik und exquisiten Musikalität sowie einer weitgespannten Kreativität schafft er es mühelos, die weitgespannten geigerischen Anforderungen, seien es die Ausführung oder auch die Formung der musikalischen Gestaltung mit Leichtigkeit, aber auch Stringenz und gestalterischer Eloquenz und dem Feingefühl für eine detailfreudige Interpretation.

Das London Symphony Orchestra bietet seinem solistisch agierenden Konzertmeister eine höchst aufmerksame und farbreiche Unterstützung. Für das Konzert von Rozsa hat Simon Rattle das Dirigat übernommen, beim Werk von Bartok leitet John Edusei das Orchester. Beide Leiter geben den Werken ihrerseits maximale Durchsichtigkeit, Dynamik und Wärme. Einfühlsam werden die langsamen Sätze gespielt, mit Feuer und Energie präsentieren sie die schnellen.

The combination of Bartok’s and Rozsa’s concertos is meaningful, as both made use of the folk music of their Hungarian homeland for their compositions. And the influence of Bartok and Kodaly can be heard in Rozsa’s work, even though he was not their student. Rozsa created his work for and together with Jascha Heifetz. When Heifetz had Rozsa play a passage that sounded particularly like folk music to him in order to better grasp the character, Rozsa was able to joke afterwards that he had taught Heifetz.

Next to Bartok’s, Rozsa’s concerto is clearly more striking and rougher in its performance. Bartok offers more pronounced quiet moments in his work, which convey a more conciliatory reading.

The violinist Roman Simovic took on the two solo parts in order to record the works with the orchestra, of which he is concertmaster. With his brilliant technique and exquisite musicality as well as his wide-ranging creativity, he effortlessly manages to meet the wide-ranging demands of the violin, whether in terms of execution or the shaping of the musical design, with ease, but also with stringency and creative eloquence and a sensitivity for a detailed interpretation.

The London Symphony Orchestra provides its solo concertmaster with highly attentive and colorful support. Simon Rattle conducts the Rozsa concerto, while John Edusei leads the orchestra in the Bartok work. Both conductors give the works maximum transparency, dynamics and warmth. The slow movements are played sensitively, while the fast ones are presented with fire and energy.

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