Seit fast zehn Jahren gehört das Bennewitz Quartett zu den herausragenden internationalen Kammermusik-Ensembles. Der gute Ruf kommt nicht von ungefähr. Die vier Musiker verstehen sich blindlings, beherrschen die hohe Kunst des Zuhörens und aufeinander Zugehens. Bestes Beispiel: die Einspielung der Dvorak-Quartette Nr. 10 und 13.
Quartett Nummer 10 trägt bezeichnenderweise den Untertitel ‘slawisch’. Nicht wenige Momente dieser halbstündigen Komposition lassen Assoziationen mit böhmischer Volksmusik zu. Der gefällige Tonfall hat viel zur Popularität von Opus 51 beigetragen. Das Bennewitz Quartett greift diesen beschwingten Ton wunderbar auf, gibt ihm aber eine eher intime Note mit viel Licht und einem Hauch Melancholie. Die Musiker lassen den lockeren und dennoch konzentrierten Konversationston nie abreißen – bis ins schwungvolle Finale, das munter aber nie behäbig daherkommt.
Das fast 20 Jahre später entstandene G-Dur-Quartett Nr. 13 op. 106 spricht eine sehr viel persönlichere Sprache – vor allem im Adagio. Auch hier hat das Bennewitz Quartett keine Mühe, seinem Landsmann Dvorak vollauf gerecht zu werden. Der Ton wird leidenschaftlicher, nachdenklicher, der Klang ist wesentlich kompakter als noch beim lichten Quartett Nr. 10.