Aaron Copland: An Outdoor Overture + Dance Symphony + Statements + Symphonie Nr. 1; BBC Philharmonic, John Wilson; 1 SACD Chandos CHSA 5195; Aufnahme 6/2016, Veröffentlichung 01/2018 (68'17) – Rezension von Uwe Krusch
Im Rahmen ihrer Reihe von Einspielungen mit dem symphonischen Werk von Aaron Copland sind das ‘BBC Philharmonic’ und John Wilson beim dritten Teil angekommen. Diesmal wurden Werke zusammengestellt, die Teile oder eigene Bearbeitungen von ursprünglichen Werken des Komponisten darstellen, da sich die Originale nicht durchgesetzt hatten. Die Ouvertüre ist ein Original als Auskopplung aus der Spieloper ‘The Second Hurricane’, die er speziell für Schüler komponiert hatte. Die ‘Dance Symphony’ ist eine Folge von Stücken aus der Ballettmusik ‘Grohg’, die eine Weiterentwicklung zum Film ‘Nosferatu’ darstellt. Die als erste betitelte Symphonie ist eine Bearbeitung der für Nadja Boulanger komponierten Orgelsymphonie ohne die Orgel, da es nur wenige Säle mit Orgel gab. Lediglich ‘Statements’ ist mit seinen sechs kurzen prägnanten Sätzen ein vollständiges Erstwerk. Im Vergleich zu anderen Werken, die sich volkstümlicher Sujets und Musik bedienen, wurde es von Copland selbst als ‘knallhartes Stück’ bezeichnet.
Dirigent und Orchester lassen bei der Erschaffung dieser Klangwelten ihre ganze Klasse und Erfahrung, auch aus den früheren Aufnahmen vom gleichen Komponisten, sprechen. Die teilweise massiven Momente werden elegant und die rhythmischen Besonderheiten sicher dargestellt. Wilson, der für seine volltönenden und farbenfrohen Interpretationen bekannt ist, kann bei diesen opulenten und spannenden Werken aus dem Vollen schöpfen. Auch das ‘BBC Philharmonic’ beweist die breite der Orchesterkultur auf der Insel. So erhält diese Mischung aus amerikanischer Musik mit französischem Einfluss aus Coplands Zeit in Paris eine würdige Wiedergabe. Facetten des Komponisten werden aufgedeckt, die auch bei eigenen Umarbeitungen die ganze Stilsicherheit des Tonsetzers belegen.
The third volume of Aaron Copland’s symphonic works with the BBC Philharmonic conducted by mostly contains parts or revised versions of former compositions such as the first symphony, omitting the organ for practical reasons. The BBC Philharmonic and John Wilson develop a genuine feeling for this colourful and sparkling music.
