Jozef Wieniawski: Violinsonate d-Moll, Allegro g-Moll, Grand Duo polonaise; Liv Migdal, Violine, Marian Migdal, Klavier; 1 CD Naxos 8.573404; Aufnahme 10/2014, Veröffentlichung 12/2015 (62’01) -Rezension von Guy Engels

Beim Namen Wieniawski werden vor allem die Violinisten hellhörig, schließlich gehört Henryk Wieniawski zu den Grossen ihres Faches im 19. Jahrhundert. Vom Bruder Jozef Wieniawski spricht hingegen heute kaum noch einer. Ebenso wenig werden seine Werke gespielt. Dabei war der Pianist zeitlebens nicht minder bekannt: als Interpret, als Begleiter und auch als Komponist.

Tocher und Vater Migdal haben nun ausgerechnet einige Violinstücke des Pianisten Jozef Wieniawski eingespielt, davon sind zwei sogar Gemeinschaftsarbeiten mit dem Bruder Henryk.

Im Mittelpunkt steht Jozef Wieniawskis Sonate in d-Moll, die Liv Migdal (Violine) und Marian Migdal (Klavier) in allen romantischen Schattierungen – von inniger Leidenschaft über intime Lyrik bis zu kraftvollem Gesang – voll auskosten. Liv Migdal lässt ihren Bogen geschmeidig gleiten, zaubert im Eingangssatz wunderbare Melodien hervor, verleiht dem Religioso-Teil innige Intensität und lässt die Sonate mit sattem Ton ausklingen.

Beim Klang hakt es bei dieser Produktion letztlich auch: Es sind nicht die Interpreten, die als klasse eingespieltes Team auftreten, es ist die trockene Aufnahme, die stellenweise abstumpft, wo etwas Brillanz gut getan hätte.

Let’s welcome this CD which gives the listener the opportunity to explore some works by Jozef Wieniawski, the brother of the better known Henrik. The performances are vivid and expressive. The only restriction is the recorded sound which could have been more brilliant.

 

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