
In loser Folge werden ältere Aufnahmen des privat organisierten Orchestra Sinfonica di Roma unter Leitung seines Gründers Francesco La Vecchia mit dem Fokus auf italienischen Werken veröffentlicht. Im vorliegenden Fall stellt es von Goffredo Petrassi die drei ersten seiner acht Konzerte für Orchester vor, die vor gut einem Jahrzehnt eingespielt wurden.
Während das erste Werk noch im neoklassizistischen Stil geschrieben wurde, öffnen sich die etwa 20 Jahre später komponierten Stücke der Gattung neueren Tendenzen. Die Entwicklung zeigt dabei eine immer stärkere Ausbildung zu einer persönlichen und freien Sprache, die analog zu seiner Annäherung an die Zwölftonmusik der Wiener Schule erfolgte. In seiner zweiten Schaffensperiode ab Anfang der 1940iger Jahre nimmt seine Musik die Haltung einer Botschaft an, die in transzendente Bereiche zielt. Mit der Wandlung im Ausdruck verbinden sich Modifikationen, die sich in einer immer differenzierteren Harmonik sowie einer erweiterten Tonalität bei einem weiterhin linear-melodisch Klangbild zeigen.
Die abwechslungsreich komponierten Werke geben dem Orchester reichlich Gelegenheit, sich im Ganzen und auch durch seine einzelnen Mitglieder vorzustellen. So prägen im eröffnenden Allegro des ersten Konzertes die Blechbläser und Einwürfe des Klaviers das Geschehen, bis ein zweiter Gedanke das Altsaxophon präsentiert. Im Adagio haben ätherisch agierende Streicher den Vortritt, bevor ein nachdenklicher Dialog für Klarinetten und Oboen einsetzt. Nach einem bedrohlichen Trompetenruf führt das wichtige Klavier ein Ostinato ein, auf dem Streicher und Holzbläser aufbauen. Der Finalsatz schließt beim ersten an, da die ungestüme Anfangsidee als Kontrast hier zu Kapriziösem ausgeformt wird.
Die vier kompakten, durchgehend gespielten Sätze des zweiten Konzerts, ergeben ein ungebrochenes Ganzes. Petrassis drittes Konzert für Orchester in fünf Sätzen bietet sein von Geschicklichkeit und Verspieltheit geprägtes Idiom dieser Jahre.
Das Sinfonica di Roma spielt diese drei Werke unter der Handreichung von Francesco La Vecchia mit großer Sorgfalt und konzentrierter Darstellung der komponierten Details. Sie haben diese Kompositionen fest im Griff und folgen unbeirrt ihrer Darstellung. Die Frische und Leuchtkraft der Werke wird mit diesem ausgelotet und solide dargestellten Angebot nicht ganz so deutlich, wie es wünschenswert gewesen wäre, um diesen in Vergessenheit geratenen Komponisten noch stärker ins Rampenlicht zu rücken.
Older recordings by the privately organized Orchestra Sinfonica di Roma under the direction of its founder Francesco La Vecchia are released at irregular intervals with a focus on Italian works. In this case, it presents the first three of Goffredo Petrassi’s eight Concertos for Orchestra, which were recorded a good decade ago.
While the first work was still written in the neoclassical style, the pieces composed around 20 years later open up to newer tendencies. They show an ever stronger development towards a personal and free language, which was analogous to his approach to the twelve-tone music of the Viennese School. In his second creative period from the beginning of the 1940s, his music took on the attitude of a message that aimed at transcendental realms. The change in expression is associated with modifications that are reflected in increasingly differentiated harmonies and an expanded tonality, while the sound remains linear and melodic.
The varied compositions give the orchestra ample opportunity to present itself as a whole and also through its individual members. In the opening Allegro of the first concerto, for example, the brass and piano interjections dominate the proceedings until a second thought presents the alto saxophone. In the Adagio, ethereal strings take the lead before a thoughtful dialog for clarinets and oboes begins. After an ominous trumpet call, the important piano introduces an ostinato on which the strings and woodwinds build. The final movement follows on from the first, as the impetuous opening idea is shaped into something capricious as a contrast.
The four compact, continuous movements of the second concerto form an unbroken whole. Petrassi’s third Concerto for Orchestra in five movements offers his idiom of those years, characterized by skill and playfulness.
The Sinfonica di Roma plays these three works under the baton of Francesco La Vecchia with great care and a concentrated presentation of the composed details. They have a firm grip on these compositions and follow their performance unwaveringly. The freshness and luminosity of the works is not quite as clear with this plumbed and solidly presented offering as would have been desirable to bring this forgotten composer even more into the limelight.