Das Beiheft dieser CD eröffnet mit einem Blick in das Haus Mendelssohn, bei dem ein lebhafter Hausmusiknachmittag imaginiert wird. Genauso heiter turbulent, aber auch künstlerisch hochkarätig beginnt diese CD mit der zweiten Sonate von Felix. Es ist einfach ein Genuss, den warmen Klang dieses zweitgrößten Streichinstruments genießen zu können. Dazu trägt auch die Wahl eines Érard-Fortepianos bei, wodurch eine angenehme Balance ermöglicht wird. So ist alles angerichtet, die Kompositionen für das Cello, die einen weiten Bogen über das Leben von Felix spannen, in ausgezeichneter Qualität hören zu können.
Die beiden kurzen Werke von Fanny zeigen ihre ebenso große Kompositionskunst, wobei sie dem Cello eine historisch verwurzelte Rolle für die Bassbegleitung zugedenkt. Auch hier zeigen die beiden Musiker die Werke befreit von Schwulst mit klarer agiler Lesart.
Leider finden sich auf der CD immer mal wieder Augenblicke, in denen der Eindruck vermittelt wird, dass man eine mutwillige Gestaltung gewählt hat, anstatt wie sonst der Musik ihren natürlichen Fluss zu lassen. Das äußert sich entweder in überzogenem Gestaltungswillen oder in wie en passant dahingeworfenen Passagen, so dass dadurch der Genuss gestört wird.
Johannes Moser entlockt wie immer seinem Instrument edle Klänge. Sein pianistischer Begleiter Alasdair Beatson wird dem mitunter äußerst anspruchsvollen Klavierpart mehr als gerecht und muss nur punktuell den Anforderungen mit etwas weniger ausdrucksvollem Spiel Tribut zollen.
Compositions for cello by Felix Mendelssohn and his sister Fanny are played with a fresh and youthful élan by Johannes Moser and Alasdair Beatson. Unfortunately, sometimes their playing is exaggerated or, in the contrary, nonchalant, which impairs the listening pleasure.