Giacomo Meyerbeer (1791-1864) kam 1826 nach Paris und war damals schon so bekannt wie Rossini. In Paris entwickelte er sich rasch zu einem der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts und zum ungekrönten König der französischen ‘Grand opéra’.
Fast 50 Minuten dieser CD sind dem Divertissement ‘Der Fischer und das Milchmädchen, oder Viel Lärm um einen Kuss’ gewidmet, das am 26. März 1810 in der Berliner Hofoper uraufgeführt wurde. Es stammt also wie der Rest des Programms aus der frühen Periode von Meyerbeers Schaffen. Er war damals gerade mal 19 Jahre alt.
Dario Salvi dirigiert die Weltersteinspielung dieser leichten, beschwingten und weitgehend pastoral-idyllischen Ballettmusik, die eine nette Handlung hat. Die Wäscherinnen werden von jungen Förstern von ihrer Arbeit abgelenkt. Der Fischer kommt mit einem prächtigen Fisch an, den seine Frau, die Gastwirtin, ins Dorf bringt, während ihr Mann die Fischernetze trocknet. Ein junges Milchmädchen bittet darum, auf die andere Seite des Flusses gebracht zu werden. Der Fischer versucht, sie zu küssen, wird aber von seiner Frau überrascht, die aus Wut den Milchkrug des Mädchens in den Fluss wirft. Das Mädchen zerschlägt das Spinnrad der Frau. Der Oberförster stiftet Frieden, und alle stimmen in einen allgemeinen Tanz der Versöhnung und Harmonie ein.
Die CD endet mit der Ouvertüre von Romilda e Coastanza aus dem Jahre 1817. Meyerbeer war 1815, also im Alter von 24 Jahren, nach Italien gereist, wo er sich den dortigen Opernstil aneignete. Der als Jakob Liebmann Meyer Beer geborenen Komponist italienisierte seinen Künstlernamen zu Giacomo und verschmolz seinen Vor- und Nachnamen zu der Form, die noch heute gebräuchlich ist. Seine erste italienische Oper war eben Romilda e Costanza, und die Musik klingt in der Tat sehr verschieden von jener, die in den Stücken zu hören ist, die auf der CD davor erklingen.
Mithin ist diese Veröffentlichung ein wichtiger Beitrag zur Geschichte Meyerbeers, und sie gefällt umso mehr, als die Musik auf gutem Niveau ausdrucksvoll gespielt wird.
Giacomo Meyerbeer (1791-1864) came to Paris in 1826 and was already as famous as Rossini at that time. In Paris he quickly became one of the most successful opera composers of the 19th century and the uncrowned king of the French ‘Grand opéra’.
Nearly 50 minutes of this CD are devoted to the divertissement ‘The Fisherman and the Milkmaid, or Much Ado About a Kiss,’ which premiered at the Berlin Court Opera on March 26, 1810. So, like the rest of the program, it dates from the early period of Meyerbeer’s creative life. He was just 19 years old at the time.
Dario Salvi conducts the world premiere recording of this light, buoyant and largely pastoral-idyllic ballet music, which has a nice plot. The washerwomen are distracted from their work by young foresters. The fisherman arrives with a magnificent fish, which his wife, the innkeeper, brings to the village while her husband lays out the fishing nets to dry. A young milkmaid asks to be taken to the other side of the river. The fisherman tries to kiss her but is surprised by his wife who, out of anger, throws the girl’s milk jug into the river. The girl smashes the woman’s spinning wheel. The head forester makes peace, and everyone joins in a general dance of reconciliation and harmony.
The CD ends with the overture from Romilda e Coastanza from 1817. Meyerbeer had traveled to Italy in 1815, at the age of 24, where he appropriated the operatic style there. Born Jakob Liebmann Meyer Beer, the composer Italianized his stage name to Giacomo, merging his first and last names into the form still in use today. His first Italian opera was Romilda e Costanza, and the music sounds very different indeed from that heard in the pieces on the CD before.
Thus, this release is an important contribution to the history of Meyerbeer, and it is all the more pleasing because the music is played expressively at a good level.