Das spanische ‘Cuarteto Quiroga’ hat bisher immer Konzeptalben vorgestellt, bei denen Kompositionen unter einem selbst gewählten inhaltlichen Gedanken zusammengefasst wurden. Auch bei dem Album ‘Terra’ ist das der Fall. Die vier Musiker sehen alle Musik als mit Zeit und Ort ihrer Entstehung verbunden und in dem Sinne immer als aus dem Volke kommend, auch wenn es sich nach anderer Lesart um klassische Kunstmusik handelt.
In einem engeren Sinne, wie auch hier, nimmt die Komposition Elemente oder Anklänge der Volksmusik auf und entwickelt hieraus eine eigene (Kunst-) Sprache. Bei Bela Bartok ist dies bekannt. Auch für die beiden anderen Tonsetzer gilt, dass sie der Musik ihrer Heimat Ideen für Syntax und Struktur entnahmen, ohne die Volksmusik direkt zu zitieren. Ist es bei Bartok die ungarische Heimat, bei Ginastera, der als Katalane nach Argentinien kam, die Musik der Gauchos, so nimmt Halffter die spanischen Komponenten auf.
Kleine Schmankerl sind drei Ländler von Schubert sowie ein galizisches Weihnachtslied, die die Auswahl abschließend erweitern. Diese beiden Stücke erscheinen erst im Beiheft, so dass man sich zunächst wundert, warum auf der Hülle 15 Abschnitte genannt werden, die Anlage aber 17 anzeigt.
Das vielgerühmte Quartett, benannt nach dem spanischen Geiger Manuel Quiroga, lässt erst bei Halffter und auch bei den Zugaben den Charakter der volkstümlichen Klänge offen anklingen. Bartók und Ginastera werden vor allem als klassische Konzertmusik dargeboten. Dabei können sich die Vier auf ihr gut strukturiertes und durchhörbar gestaltetes Spiel verlassen. Die Homogenität und klangliche Ausgewogenheit ihres Spiels ist wieder einmal festzustellen.