Es gibt ja sehr unterschiedliche Formen von Energie. Laut und schnell sind die Formen, die heute oft beim breiten Publikum ankommen. Und dann gibt es unter anderem auch die Kraft der Rhetorik, die Energie des Ausdrucks, die Wirkung durch Bedeutsamkeit, mit denen Kristian Bezuidenhout und Gottfried von der Goltz den drei Klavierkonzerten begegnen, die Mozart im Herbst 1782 komponierte, als er 26 Jahre alt war. Diese Rhetorik lässt hier den immer etwas theatralischen Mozart, den hitzigen, frischen und kecken Mozart genauso zum Ausdruck kommen wie das Genie, das musikalisch in die Tiefen der Musik eintaucht.
Und so zupackend hier manches erklingt, so verhaltensauffällig die Musik sich äußert, so richtig scheint alles, Wahl der Tempi inklusive. Der kräftige und doch sehr klare Fortepiano-Klang, die klangliche Differenzierung, das singende Legato in den langsamen Sätzen, all das lässt diese Interpretationen zum Faszinosum werden, nicht zuletzt weil der volle und beherzte Klang des Freiburger Barockorchesters ebenfalls bemerkenswert ist.
Selbst Musikliebhaber, die Mozart auf dem modernen Flügel bevorzugen, werden diese Fortepiano-Einspielungen nicht unbedingt von der Hand weisen.