Nach vielen CDs mit Werken des reifen Debussy, die das Debussy-Jahr uns bescherte, präsentiert Jonas Vitaud Musik des jungen Debussy. Sie ist sowohl nostalgischer Rückblick als jugendlicher Aufbruch in neue Gefilde.
Jonas Vitaud ist einer jener vielen großartigen Pianisten, die im Schatten der Übergroßen nicht nur die Vielfalt des Musiklebens ausmachen, sondern immer wieder zeigen, dass die Bekanntesten nicht bessere Musiker sind als viele, die aus oft unergründlichen Gründen weitaus weniger bekannt sind.
Claude Debussys frühe Werke finden in Vitaud einen exzellenten Sachverwalter, denn die musikalische Substanz und ihre klangliche Umsetzung werden präzise getroffen. Sein filigranes Spiel ist voller Poesie und innerem Feuer, so dass wir der nicht zuletzt wegen der guten Aufnahmetechnik Debussys Werke in erstklassiger Qualität genießen können.
Was den besonderen Charme dieses Albums ausmacht, sind einerseits der poetische Erzählstil und andererseits die Geradlinigkeit und Schnörkellosigkeit der Interpretation. Vitaud und die Künstler, die er für dieses Album eingeladen hat, versuchen nicht, Debussy als Sphärenkomponisten darzustellen, sondern bleiben äußerst erdverbunden, was jedem Werk ein solides Fundament verleiht, auf dem die Musik ihre richtige Größe erlangt.