Brahms’ Lieder sind voller Eindrücke. Das macht ihre Aufführung so schwierig und herausfordernd. Schon so mancher Sänger hat sie zu künstlich gesungen, und sowohl mit dem Ausdruck als auch mit der Dynamik übertrieben, anstatt nach Einfachheit und Wärme zu streben, wie es glücklicherweise die Schweizer Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis tut.
Ihre schön timbrierte Stimme mit einem beachtlichen Klangfarbenspektrum eignet sich gut für die Intimität der Brahmsschen Liederwelt. Sie ist flexibel, wenn es um feinste Nuancen geht, die gerade bei Brahms so viel Bedeutung haben. Die Stimme ist klar und glockenhell und es ist eine Freude, den poetischen Erzählungen dieser Sängerin zuzuhören.
Exzellent mitgetragen wird diese Liedeinspielung durch das außergewöhnliche Klavierspiel von Christian Chamorel, das sofort aufhorchen lässt. Seine Musikalität und seine Kunst des Hinhörens und des Antwortgebens sind ganz hervorragend. Wunderbar passend ist auch die Bearbeitung des Zyklus der Vier ernsten Gesänge, der ja schon mehrmals für Orchester bearbeitet wurde und hier in einer vom Quatuor Sine Nomine sehr engagiert gestalteten Fassung für Streichquartett vorgelegt wird.
Im interessanten und aufschlussreichen, dreisprachigen Begleitbüchlein sind alle Liedtexte (Deutsch, englisch, französisch) enthalten.
Brahms’ songs are full of impressions. That is what makes their performance so difficult and challenging. Many a singer has sung them too artificially, exaggerating both expression and dynamics rather than striving for simplicity and warmth, as, fortunately, Swiss mezzo-soprano Marie-Claude Chappuis does.
Her beautifully timbrated voice, with a considerable range of timbre, is well suited to the intimacy of Brahms’s song world. She is flexible when it comes to the subtlest nuances that have so much meaning, especially in Brahms. The voice is clear and clear as a bell, and it is a pleasure to listen to this singer’s poetic narratives.
The singer’s performance is excellently supported by the extraordinary piano playing of Christian Chamorel, which immediately catches the listener’s attention. His musicality and his art of listening and responding are quite outstanding. Also wonderfully appropriate is the arrangement of the cycle of Four Serious Songs, which has been arranged for orchestra on several occasions and is presented here in a version for string quartet, very engagingly played by Quatuor Sine Nomine.
The interesting and informative trilingual accompanying booklet includes all the song texts (German, English, French).