Neben dem Duo für Violine und Klavier erklingt auf dieser CD mit vier Werken von Eric Montalbetti ein Duo für Klarinette und Frauenstimme als Hommage an den Maler Matisse, dessen Linienführung, Lichtgestaltung und Farbgebung in seinen Bildern erhörbar wird. Das Klaviertrio wiederum ehrt drei Kunstrichtungen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Und im Streichquartett entstehen aus unterschiedlichen Tempi, mit denen das Werk anhebt und dadurch Dissonanzen erzeugt, neue Harmonien, ohne das Dissonante je zu leugnen.
Eric Montalbetti studierte u.a. bei so unterschiedlichen Charakteren wie George Benjamin, Magnus Lindberg und Tristan Murail und hörte Kurse am IRCAM. Sein Stil ist durch eine strenge Schreibweise geprägt, die mit blitzartigen Akzenten, die man bei Boulez ausmachen könnte, angereichert ist. Über allem weht durchaus ein poetischer Wind, mit dem sich, begleitet von einem Schwingen, Farbwechsel und Wellenbewegungen ergeben.
Von den Ausführenden ist der Geiger Christian Tetzlaff vermutlich der bekannteste. Er und Alexander Vorontsov tragen die Violinsonate eloquent und durchdacht vor. Die Skizzen zu Matisse erfahren durch Delphine Haidan und Pierre Gènisson eine Wiedergabe, die die textlosen und partiell improvisierend angelegten Werke mit feiner Zeichnung gestalten. Das Klaviertrio mit Solisten vom Ensemble Intercontemporain wird ebenso wie das vom gleichnamigen Quartett Dissonanzen vorgetragene Streichquartett jederzeit konstruktiv beherrscht und zusätzlich mit musikalischen Gestaltungsmitteln belebt.