Diese Rezension veröffentlichen wir einen Tag vor dem Erscheinungstermin des Produkts, damit niemand uns vorwerfen kann, wir hätten nicht rechtzeitig davor gewarnt.
Erste Feststellung: der Sound ist grauenhaft. Die Aufnahme klingt so topfig, als sei sie in einer fahrenden Trambahn gemacht worden. Doch auch musikalisch liegt alles im Argen. Matsuev haut im ersten Satz des Rachmaninov-Konzerts in die Tasten wie ein Metzger, und Gergiev begleitet total lustlos, von seinen müden Musikern eine genauso lustlose Antwort bekommend. Auch der langsame Satz ist von gähnender musikalischer Leere. Im Finale dreht Matsuev zwar auf, zumindest er zündet etwas Feuer im Klavier, aber das Orchester gähnt weiter, und schön lyrisch kann der Pianist in den ruhigeren Passagen aber auch überhaupt nicht spielen. Vielleicht könnte er ja für Singer eine Nähmaschinenreklame vertonen?
Das Zweite Prokofiev-Konzert beginnt völlig unmusikalisch und uninspiriert. Wenn man diese Einspielung mit dem vergleicht, was andere Künstler mit viel Gestaltungsphantasie aus diesem Werk herausgeholt haben, kann man nur den Kopf schütteln. Nicht einmal im Scherzo wird mit Differenzierung Spannung erzielt. Wir sind wieder bei Singer.
Das Intermezzo klingt stumpf, und wenn man im Finalsatz die zirzensisch sprühende Interaktion zwischen Jean-Efflam Bavouzet und Gianandrea Noseda (Chandos) im Ohr hat, kann man über das armselige Russen-Tandem nur mitleidig lächeln.