Rossinis tragische Oper Ermione nach Andromaque von Jean Racine, wurde im März 1819 im Teatro San Carlo in Neapel uraufgeführt. Es ist kein für Rossini typisches Werk, und er selbst befürchtete, es sei zu tragisch für seinen Kompositionsstil.
Im griechischen Epirus befindet sich unter den Gefangenen aus dem trojanischen Krieg der kleine Astyanax, der letzte Thronfolger, den die Griechen als künftigen Rächer Trojas fürchten. Pirro (Pirrhus), der mit Ermione verlobt ist, hat sich in Andromaca, die Witwe von Hector, verliebt, die er gefangen hält, und verlässt Ermione, die jedoch auf sein Eheversprechen pocht. Andromaca ihrerseits ist ihrem toten Gatten Hector treu und weist alle Avancen des epirotischen Königs zurück. Pirro bittet Andromaca dennoch, ihn zu heiraten, und sie willigt schließlich fälschlicherweise ein, um das Leben ihres Sohnes zu retten. Ermione, wütend und völlig außer sich, verlangt von Orestes, Pirro zu töten. Orestes, seinerseits unsterblich in Ermione verliebt, tut das, doch sie bereut ihre Entscheidung, gibt Orestes die Schuld und ruft die Furien auf ihn herab.
In dieser Aufnahme vom Rossini-Festival aus Wildbad ist unter der kompetenten Leitung von Antonino Fogliani eine in allen Hinsichten bemerkenswerte Interpretation gelungen.
Serena Farnocchia singt die für Isabella Colbran komponierte Titelrolle mit einer agilen, vorbildlich geführten und dramatisch expressiven Stimme.
Moisés Marin singt einen stimmlich exzellenten und darstellerisch beeindruckenden Pirro, und der andere Tenor, Patrick Kabongo, gibt dem Orest die nötige Ausdruckskraft. Andromaca wird von Aurora Faggioli gesungen, und sie fällt leicht ab gegenüber den anderen Sängern. Die Nebenrollen sind allesamt zufriedenstellend besetzt und alle zusammen werden bestens unterstützt vom Chor und dem Philharmonischen Orchester Krakau.
Rossini’s tragic opera Ermione, based on Jean Racine’s Andromaque, was premiered in March 1819 at the Teatro San Carlo in Naples. It is not a typical work for Rossini, and he himself feared that it was too tragic for his style of composition.
Among the prisoners of the Trojan War in Epirus, Greece, is little Astyanax, the last heir to the throne, feared by the Greeks as the future avenger of Troy. Pirro (Pirrhus), betrothed to Ermione, has fallen in love with Andromaca, Hector’s widow, whom he is holding captive, and leaves Ermione, who insists on his marriage vows. Andromaca, however, is faithful to her dead husband Hector and rejects all the Epirotic king’s advances. Nevertheless Pirro begs Andromache to marry him, and she falsely agrees in order to save her son’s life. Ermione, furious and beside herself, demands that Orestes kill Pirro. Orestes, madly in love with Ermione, does so, but the latter regrets her decision, blames Orestes, and calls down the Furies on him.
This recording from the Rossini Festival in Wildbad, under the competent direction of Antonino Fogliani, is a remarkable interpretation in every respect.
Serena Farnocchia sings the title role, composed for Isabella Colbran, with an agile, exemplary and dramatically expressive voice.
Moisés Marin sings a vocally excellent and dramatically impressive Pirro, and the other tenor, Patrick Kabongo, gives Orest the necessary expressiveness. Andromaca is sung by Aurora Faggioli, who falls a little short of the other singers. The supporting roles are all satisfactorily cast and all together well supported by the chorus and the Krakow Philharmonic Orchestra.