« Dieses Scordatura-Album ist das zweite In Memoriam-Album zu Ehren meines Sohnes Dorian. Es enthält zwei berühmte Meisterwerke, die für Violoncello in alternativen, dunkleren Stimmungen geschrieben wurden: die Bach-Suite BWV 1011, bei der die oberste Saite um einen Ganzton abgesenkt ist, und die Kodaly-Sonate, bei der die beiden unteren Saiten um einen Halbton abgesenkt sind. Beide Stücke sind heftig, robust und tiefgründig, und obwohl sie in dunklen Farben gemalt sind, trösten sie uns mit ihrer schieren musikalischen Kraft und ihrem Einfallsreichtum«, so Peter Wispelwey.
Dorian war im März 2022 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er war 16 Jahre alt.
Die Kodaly-Suite hat man wohl nie so aufgewühlt gehört wie in dieser hoch intensiven, tiefschürfenden und von der ersten Minute an unablässig fesselnden Interpretation.
Auch in der fünften Suite von Bach erreicht Wispelwey eine außerordentliche Gefühlstiefe, die in einer sensiblen Phrasierung und höchster Ausdrucksintensität begründet ist.
Die Passacaglia aus Benjamin Brittens 3. Sonate beschließt mit klagender Gestik das Programm, nicht ohne, dass der trauernde Vater auch in helleren Momenten fast zärtliche Gedanken an seinen toten Sohn äußern würde, die aber auch zu innerer Revolte führen können. Und so endet eine CD, die wohl niemanden unberührt lassen wird.
Pieter Wispelwey says: “This Scordatura Album is the second In Memoriam album in honour of my son Dorian. It features two illustrious masterpieces written for cello in alternative, darker tunings: the Bach Suite with the top string lowered by a whole tone and the Kodály Sonata with the two bottom strings lowered by a semitone. Both pieces are fierce, resilient and profound and although painted in dark colours, they comfort us with their show of sheer musical power and luminous inventiveness.”
Dorian died in a tragic traffic accident in March 2022. He was 16 years old. The Kodaly Suite has probably never been heard as stirred up as in this highly intense, profound and from the first minute incessantly captivating interpretation. Wispelwey also achieves an extraordinary depth of feeling in Bach’s Fifth Suite, rooted in sensitive phrasing and the highest intensity of expression.
The Passacaglia from Benjamin Britten’s 3rd Sonata concludes the program with plaintive gestures, not without the mourning father expressing almost tender thoughts of his dead son even in lighter moments, but which can also lead to inner revolt. And so ends a CD that will probably leave no one untouched.