Sonus; Robert Schumann: Fantasiestücke op. 73; Alfred Prinz: Stücke für Klarinette und Klavier op. 93; Carl Maria von Weber: Grand Duo concertant op. 48; Alban Berg: Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5; Johannes Brahms: Sonate für Klavier und Klarinette op. 120/2; Pierre Pichler, Klarinette, Albert Frantz, Klavier; 1 CD Gramola 99293; Aufnahme 2022, Veröffentlichung 08.09.2023 (64’27) - Rezension von Alain Steffen
Die Firma Gramola wurde im Jahr 1924 als Einzelhandelsunternehmen und Vertrieb von Gramola, einem englisch-tschechischen Plattenlabel, das Opfer der Weltwirtschaftskrise 1929 im Folgejahr wurde, und His Master’s Voice gegründet. Das Unternehmen ist heute das älteste Tonträgergeschäft Österreichs und arbeitet inzwischen als Familienbetrieb in der vierten Generation und überrascht immer wieder mit hochwertigen und interpretatorisch wertvollen Aufnahmen. Zudem nahm das Unternehmen mehrmals Spitzenränge in internationalen Rankings um das beste Klassikfachgeschäft der Welt ein. Auch die vorliegende Aufnahme mit dem Klarinetten Pierre Pichler und dem Pianisten Albert Frantz kann sich hören lassen.
Es ist wunderbar, beliebte Werke wie die Fantasiestücke von Robert Schumann, das Grand Duo concertant von Carl Maria von Weber und die Sonate für Klavier und Klarinette von Johannes Brahms neben den Vier Stücken op. 5 von Alban Berg und den Fünf Stücken op. 93 von Alfred Prinz zu hören, und dies auf der herrlich klingenden Wiener Klarinette von Pierre Pichler, der ebenfalls dabei ist, eine internationale Dirigentenkarriere anzustreben.
So hat man auch nicht den Eindruck, dass sich Pichler zu sehr und alleine auf sein Instrument konzentriert. Sein Spiel begeistert durch einen offenen, fast symphonisch gedachten Klang. Die Technik ist brillant, aber nicht vordergründig und Pichler sieht sich als treuen Werkgestalter. Ihm zur Seite steht Albert Franz, dessen Klavierspiel den warmen, fließenden Klang Pichlers in allen Werken bestens unterstützt, der aber darüber hinaus auch Eigenverantwortung übernimmt und interpretatorische Impulse gibt. Die Interpretation beider Künstler ist im besten Sinne des Wortes klassisch, ausgewogenen, uneigennützig und immer dem Werk und dem Klang verpflichtet.
Gramola was founded in 1924 as a retailer and distributor of Gramola, an Anglo-Czech record label that was a victim of the Great Depression in 1929 the following year, and His Master’s Voice. Today, the company is the oldest record store in Austria and now operates as a family business in the fourth generation and continues to surprise with high-quality and interpretive recordings. In addition, the company has several times taken top positions in international rankings for the best classical music store in the world. The present recording with clarinetist Pierre Pichler and pianist Albert Frantz is also worth listening to.
It is wonderful to hear popular works such as the Fantasiestücke by Robert Schumann, the Grand Duo concertant by Carl Maria von Weber and the Sonata for Piano and Clarinet by Johannes Brahms alongside the Four Pieces op. 5 by Alban Berg and the Five Pieces by Alfred Prinz, all played on the glorious sounding Viennese clarinet of Pierre Pichler, who is also about to embark on an international conducting career.
Thus, one does not have the impression that Pichler concentrates too much and alone on his instrument. His playing inspires with an open, almost symphonic sound. The technique is brilliant, but not superficial, and Pichler sees himself as a faithful creator of works. He is assisted by Albert Franz, whose piano playing supports Pichler’s warm, flowing sound in all the works in the best possible way, but who also takes on personal responsibility and provides interpretative impulses. The interpretation of both artists is classical in the best sense of the word, balanced, unselfish and always committed to the work and the sound.
