Die Deutsche Oper am Rhein, die kosteneffizient zwei Häuser bespielt, das eine in Düsseldorf und das andere in Duisburg, wird sich in Düsseldorf neu aufstellen. Nach jahrelangen Überlegungen hat sich der Stadtrat gegen eine Sanierung des bestehenden Hauses und für einen Neubau ausgesprochen, und zwar nicht, wie früher angedacht, auf dem aktuellen Gelände der Oper, sondern anderswo.
Gebaut werden soll auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal im Stadtzentrum. Laut der Geschäftsführenden Direktorin Alexandra Stanmpler-Brown bringt das den Vorteil, dass man eine größere Fläche zur Verfügung hat und vor allem eine teure Interimspielstätte vermeidet. Der Beschluss des Stadtrats ist wohl vor allem auf das Sanierungsschreckgespenst zurückzuführen, das nicht zuletzt durch die unsäglich lange dauernde und total aus dem Kostenrahmen gelaufene Sanierung der Oper Köln unübersehbar wurde.
Trotz veränderter Vorgaben laufen die Planungen gut, und eine Eröffnung wird in den Dreißigerjahren angepeilt. Das Kaufhof-Areal ist mit gut 9.000 Quadratmetern um rund 50 Prozent größer als das angedachte Baufeld am jetzigen Opern-Standort. Dadurch kann der Platzbedarf für die Oper besser berücksichtigt werden und es sogar noch erlauben, die Clara-Schumann-Musikschule in das Projekt zu integrieren.
Was nach dem Umzug ins neue Gebäude mit der alten Oper geschehen soll, sei im Moment noch nicht ganz klar, sagte Alexandra Stampler-Brown gegenüber Pizzicato. Sie und ihr Team wollen sich jetzt auf das neue Projekt konzentrieren, an dem Architekturbüros momentan arbeiten und das dann am Ende des Wettbewerbs definiert sein wird. Der Neubau soll in jedem Fall so konzipiert werden, dass Inszenierungen und Bühnensets weiterhin in Düsseldorf wie auch in Duisburg funktionieren können.