« Keine Entspannung in Sicht », behautet die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) in einer Pressemitteilung. Die Zahl der deutschen Kulturorchester sei weiter auf nur noch 131 gesunken. Bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung 1992 wurden noch 168 öffentlich finanzierte, regelmäßig spielende Orchester gezählt. 37 Kulturorchester sind also faktisch von der Landkarte verschwunden. Im selben Zeitraum sank die Zahl der ausgewiesenen Musikerplanstellen in den Orchestern bundesweit von 12.159 auf aktuell 9.825; dies entspricht einem Abbau von gut 19 Prozent. Der durchschnittliche Frauenanteil in deutschen Orchestern liegt bei rund 30 Prozent, bei den 25 bis 30-Jährigen schon deutlich über 50 Prozent. Mitgliederdaten zeigen, dass die Orchester in Zukunft ‘weiblicher’ werden.

« Auch im 24. Jahr nach der Wiedervereinigung sind die Orchesterstrukturen in den neuen Bundesländern leider noch immer nicht gesichert. Bis heute sind allein im Osten ca. 37 Prozent aller Planstellen für Musiker unwiederbringlich verlorengegangen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. « In einigen alten Bundesländern ist die steigende Verschuldung der Kommunen – vor allem durch kurzfristige Kassenkredite – mittlerweile besorgniserregend. Es ist zu befürchten, dass in naher Zukunft auch Orchester vermehrt zum ‘Kollateralschaden’ kommunaler Entschuldungsprogramme werden könnten. Bei dieser immer dramatischeren Lage ist vor allem der Bund gefordert, einen Beitrag zur finanziellen Handlungsfähigkeit der Kommunen zu leisten. In diesem Sinne haben wir uns bereits an Kulturstaatsministerin Monika Grütters gewandt », so Mertens abschließend.

 

 

 

  • Pizzicato

  • Archives