Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, stellt die Arbeit von Projekten und Initiativen, um Menschen zu helfen, die vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland geflüchtet sind, in einem neuen Informationsportal ‘Musik und Integration’ vor.
Das Portal führe erstmals umfassende Informationen zu musikalischen Flüchtlingsprojekten bundesweit zusammen und biete Akteuren und Veranstaltern wertvolle Hilfestellungen sowie Möglichkeiten der Recherche, des Austauschs und der Vernetzung, heisst es in einer Presssemitteilung.
« Was brauche ich, um ehrenamtlich ein Musikprojekt mit Geflüchteten zu verwirklichen? Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Welche interkulturellen Hürden könnte es geben, und wo bekomme ich finanzielle und organisatorische Unterstützung? Auf diese und andere Fragen finden Interessierte unter http://integration.miz.org nun praxisorientierte Antworten. So erzählen etwa Porträts und Interviews die Geschichten unterschiedlicher Projekte aus ganz Deutschland. Wissenschaftliche Fachbeiträge liefern Informationen zur Fortbildung oder zu jüngsten Tendenzen der Projektpraxis und -förderung. Konkrete Hilfe gibt eine umfangreiche FAQ-Seite, die das MIZ gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW entwickelt hat und Akteure des Musiklebens dabei unterstützt, ihre Vorhaben erfolgreich umzusetzen. Die Themen reichen von Fragen der Projektkonzeption und Kommunikation bis hin zu Aspekten der Qualifizierung und Weiterbildung. Ein geschütztes Forum steht speziell für den Austausch zur Verfügung. »
Mit dem neuen Portal reagiert das MIZ auf das starke Informationsbedürfnis vieler Anbieter in der musikalischen Integrationsarbeit. « Wir wollen dazu beitragen, durch Information und Vernetzung die Qualität der angebotenen Maßnahmen nachhaltig zu stärken. Die Erfahrungen vieler ehrenamtlich und professionell Tätiger zeigen, dass unter den Akteuren integrativer Angebote ein hohes Bedürfnis danach besteht », erläutert Stephan Schulmeistrat, Leiter des MIZ. « Viele Projekte arbeiten inzwischen unter anderem deshalb sehr erfolgreich, weil sie auch aus Problemen hilfreiche Erfahrungen sammeln konnten. Solches Potenzial stellt die Plattform des MIZ nun auch anderen Veranstaltern zur Verfügung, damit Chancen besser genutzt werden können. »
Zwei Jahre lang hat das MIZ die Entwicklung musikalischer Angebote für Geflüchtete intensiv begleitet. Erfahrungen, die die Akteure in ihrer Arbeit gesammelt haben, wurden dabei zum wichtigen Impuls für den Aufbau der neuen Plattform. Neben praxisnahen Informationen gibt das Portal auch Anregungen für neue Angebote und deren Verwirklichung. Indem das MIZ « Musik und Integration » aus den Bedürfnissen der Praxis heraus entwickelt und gestaltet hat, « können Interessierte aus einer überregionalen Sicht heraus verstehen, wie musikalische Integrationsarbeit in Deutschland aktuell funktioniert: Wer sind die Träger, wer die Anbieter, woher kommen Förderungen, welche Ziele haben die Projekte und welche Probleme können auftreten? »
Der Präsident des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger, betont anlässlich der Eröffnung des Angebots: « Mit dem neuen Portal ‘Musik und Integration’ wird das große Engagement für Geflüchtete und Zugewanderte im Musikbereich deutlich sichtbar. Integration ist dabei kein einseitiger Prozess, sondern die künstlerische Zusammenarbeit führt zu gegenseitiger Bereicherung. Die Neugierde auf das zunächst Unbekannte und Fremde im Bewusstsein der eigenen kulturellen Identität zu wecken und zu befördern sowie die eigenen Wurzeln zur Identitätsfindung zu stärken, ist ein zentrales Anliegen des Deutschen Musikrats. »
Zu erreichen ist das neue Informationsportal des MIZ unter http://integration.miz.org.