« 1,5 Millionen Schüler allein an kommunalen Musikschulen, 100.000 Teilnehmer an Musikangeboten der Volkshochschulen – aber nur 72 öffentliche Musikbibliotheken. Eine flächendeckende Versorgung mit Medien für die praktische Musikausübung, für das aktive Hören von Musik und für das Lernen über Musik ist in Deutschland vielerorts nicht gewährleistet », behauptet der Deutsche Musikrat. Dabei seien öffentliche Musikbibliotheken ein unverzichtbarer Bestandteil der musikalischen Bildung. Mit seinem neuen Online-Angebot ‘Fokus: Öffentliche Musikbibliotheken’ dokumentiert das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) die aktuelle Infrastruktur öffentlicher Musikbibliotheken.
Dazu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: « Musikbibliotheken sind Sehnsuchtsorte non-virtueller Erfahrungen. Gerade im Digitalen Zeitalter bedarf es des gut abgestimmten Miteinanders analoger und digitaler Angebote. Die Attraktivität des ‚kulturellen Erlebnisortes Musikbibliothek‘ wird wesentlich von der personalen Fachkompetenz und der sächlichen Ausstattung bestimmt. Die finanziellen Rahmenbedingungen für die öffentlichen Musikbibliotheken sind in der viertstärksten Industrienation der Welt vielerorts desaströs. Deshalb sind die Länderparlamente wie Trägereinrichtungen aufgefordert, die bestehenden Einrichtungen adäquat auszustatten und die weißen Flecken durch Neueinrichtungen zu tilgen.“
Das neue Online-Angebot des MIZ ist in Kooperation mit der Deutschen Ländergruppe der ‘International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centres’ entstanden. Über eine interaktive Karte können Informationen zu den einzelnen öffentlichen Musikbibliotheken abgerufen werden. Diese umfassen den physischen und digitalen Bestand der Bibliotheken einschließlich ihrer Schwerpunkte und Sondersammlungen. Abgerundet wird der neue Fokus mit weiterführenden Informationen sowie Bilderstrecken, die einen Einblick in die Angebote und Ausstattungen öffentlicher Musikbibliotheken geben.